Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel Bayern München gegen Darmstadt 98 am 22. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 20. Februar 2016 um 15:30 Uhr
Für viele ist ein Spiel gegen Bayern das Spiel des Jahres, wenn nicht sogar der Höhepunkt so mancher Fußballer-Karriere.
Wohl nicht für ein paar Kicker des SV Darmstadt. Fünf Stammspieler holten sich letzten Samstag im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen ihre fünfte bzw. zehnte Gelbe Karte ab, um für das nächste Bundesliga-Spiel am kommenden Samstag beim FC Bayern gesperrt zu sein.
Beim Abpfiff hatten dann Aytac Sulu, Marcel Heller, Peter Niemeyer, Konstantin Rausch und Jerome Gondorf ihre Verwarnung und damit die gewünschte Sperre. Letzterer erledigte das bereits dezenter in der ersten Hälfte, die anderen vier holten sich das freie Wochenende zwischen der 84. und 92. Spielminute.
Bayern München gegen Darmstadt – die Wettquoten im Vergleich
Darmstadts Gelb-Sucht – clever oder unfair?
Die Hintergedanken dieser spontanen „Gelb-Sucht“: Eine Sperre im (aussichtslosen) Spiel bei den Bayern absitzen, damit zugleich alle bisherigen „Vorstrafen“ getilgt zu haben, um dann ohne Belastungen in den heißen Abstiegskampf gehen zu können.
Kein Darmstädter hat zugegeben, dass es eine geplante Strategie war – aber es ist auch niemandem gelungen, diesen Verdacht zu zerstreuen.
So sagte Trainer Dirk Schuster nach dem Leverkusen-Spiel: „Nun müssen in München andere spielen. Hoch gewinnen wir da eh nicht…“
“Nun müssen in München andere spielen. Hoch gewinnen wir da eh nicht…”
– Darmstadt-Trainer Dirk Schuster über die spontane “Gelb-Sucht” seiner Spieler gegen Leverkusen.
Die Frage, ob diese Aktion(en) sehr clever oder sehr unfair waren, spalteten ganz Fußball-Deutschland. Zumindest war es eine sehr raffinierte Auslegung des Regelwerkes.
Und ein neuer Rekord: Mehr als drei Gelbsperren in einem Spiel hatte sich zuvor kein Bundesligist seit Einführung der Gelbsperre nach fünf Verwarnungen 1993/94 eingehandelt.
Lewandowski in den Sphären von Gerd Müller
Was bedeutet das jetzt für die Bayern? Es wird bereits wild spekuliert, dass die anderen im Zweifelsfall zurückziehen , um sich vor dem Abstiegs-Duell gegen Werder Bremen nicht zu verletzen.
Sollte es so sein, könnte es ein bitterer Nachmittag werden, denn: Bayern-Goalgetter Robert Lewandowski ist wohl in der Form seines Lebens. In den fünf Pflichtspielen des Jahres 2016 traf er vier Mal doppelt – wie letzten Sonntag in Augsburg.
Überhaupt war es das 28. Mal in seiner Bundesliga-Karriere, dass ihm mehr als ein Tor in einem Spiel glückte. Zusammengefasst: 25 Doppelpacks, zwei Dreierpacks, dazu der Fünf-Sterne-Abend gegen Wolfsburg.
Er steht nun bei 21 Bundesliga-Toren – nach 21 Spieltagen hatte zuletzt Gerd Müller so viele auf dem Konto (1972/73, damals 23). Sechs der sieben Bayern-Treffer in der Rückrunde gehen somit auf sein Konto.
Das eine Nicht-Lewandowski-Tor erzielte Thomas Müller – ebenfalls in Augsburg. Es war sein 86. Tor, womit er jetzt im historischen Bayern-Ranking nun auf Platz 8 (ex aequo mit Uli Hoeneß) liegt. Außerdem: In den letzten 49 Spielen mit einem Tor von Thomas Müller gingen die Bayern immer als Sieger vom Platz.
Video: Ein Best-of von Robert Lewandowski, der sechs der sieben Rückrunden-Tore der Bayern erzielt hat.
(Quelle: YouTube/FC Bayern München)
Bestes Heim-Team gegen drittbestes Auswärts-Mannschaft
Dazu kommt: Bayern hat die letzten fünf Heimspiele allesamt gewonnen, mit einem Torverhältnis von 14:0 – drei Mal 2:0 und zwei Mal 4:0. Auf die ganze Saison sieht die Heimbilanz noch beeindruckender aus: 10 Heimspiele, 10 Siege, 34:3 Tore.
Beeindruckende Zahlen. Schwer zu glauben, dass Darmstadt da nicht auch unter die Räder kommt. Wobei es für die “Lilien” eine kleine Hoffnung gibt: Darmstadt ist in dieser Saison die drittstärkste Auswärtsmannschaft der Liga – fünf Siege aus zehn Spielen. Davon zuletzt zwei in Folge.
Darmstadt-Coach Schuster verspricht: “Wir werden versuchen, die Bayern ein bisschen im Zaum zu halten und ihnen Paroli bieten.”
Die Wettanbieter können sich das schwer vorstellen und haben eine klare Tendenz – auf einen Bayern-Sieg gibt es etwa bei Bet365 als Höchstquote 1,08. Sollte Darmstadt trotz der “Gelb-Sucht” die Sensation schaffen, gäbe es bei Bet3000 sogar das 60-fache des Einsatzes zurück.