Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt am 32. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 30. April 2016 um 15:30 Uhr
Im Rhein-Main-Gebiet gibt es derzeit nur ein Gesprächsthema: das Derby Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt. Steht doch für beide Hessen-Klubs nicht weniger als die Existenz in der Bundesliga auf dem Spiel. Im besonderen Maße gilt dies für die Gäste aus der Bankenmetropole.
Die schöpfen nach dem jüngsten Sieg gegen Mainz (2:1) zwar neuen Mut, rangieren jedoch nach wie vor auf einem direkten Abstiegsplatz – einen Punkt hinter dem 16. aus Bremen und drei Zähler hinter dem 15. Rang, den aktuell der VfB Stuttgart belegt.
Ganze fünf Zähler trennen die SGE bereits vom kleinen Nachbarn aus Darmstadt (13.), der mit einem nunmehrigen Derbysieg wohl endgültig gerettet wäre. Eine Horrorvorstellung, die es aus Frankfurter Sicht unbedingt zu vermeiden gilt.
Eintracht-Fans müssen draußen bleiben
Dumm nur, dass dies ohne lautstarke Unterstützung des eigenen Anhangs geschehen muss. Schuld daran ist ein Stadionverbot, das nach gewalttätigen Ausschreitungen im Hinspiel über den SGE-Anhang verhängt wurde.
Darmstadt gegen Eintracht Frankfurt – die Wettquoten im Vergleich
Aus Protest gegen diese Maßnahme haben sich auch die Fans des benachbarten Gastgebers entschieden, auf Choreographien und Banner zu verzichten. Atmosphärisch betrachtet, wird das Derby seiner existenziellen Bedeutung also nur bedingt gerecht werden.
Auch aus Sicht der Darmstädter Spieler wären die Fans des Lokalrivalen durchaus willkommen gewesen. Lilien-Verteidiger Aytac Sulu zum Beispiel fände es besser „mit gegnerischen Fans, die dich mal auspfeifen, die Schmähgesänge anstimmen, das motiviert.“
Darmstadt will Köln-Scharte auswetzen
An und für sich sollte die aktuelle sportliche Situation aber schon Motivation genug sein.
Denn was könnten es für einen Lilien-Profi Schöneres geben, als mit einem Derbysieg den – dann ziemlich wahrscheinlichen – Klassenerhalt zu feiern, während beim Lokalrivalen langsam aber sicher die Lichter ausgehen.
„Wir wollen uns auf das Sportliche konzentrieren. Natürlich haben wir die Randnotizen ein wenig wahrgenommen, aber unsere Aufgabe ist der Sport.“
– 98-Coach Dirk Schuster kann mit den Nebengeräuschen rund um das Derby nicht viel anfangen
Hierfür ist allerdings eine bessere Leistung als bei der jüngsten 1:4-Klatsche in Köln vonnöten. Vor allem in der Defensive müssen sich die Darmstädter wieder auf jene Tugenden besinnen, die ihnen zuvor sechsmal in Serie Punkte eingebracht haben.
Dabei will das Team von Dirk Schuster wieder stärker auf das Kollektiv setzen. Wird dieses „vernachlässigt, können wir keine Spiele gewinnen“, warnt Kapitän Sulu.
Neuer Optimismus bei der Eintracht
Die Frankfurter hoffen hingegen, eine ähnliche Leistung wie in der Vorwoche gegen Mainz abrufen zu können. „Die Arbeit gegen den Ball, wie wir gekämpft haben und wie viel wir gelaufen sind“ – ebendiese Einstellung sei laut Bastian Oczipka nun auch im Derby gefragt.
Der Sieg gegen Mainz habe zwar „gutgetan, aber es bringt nichts, wenn wir in Darmstadt nichts holen“, weiß der Linksverteidiger. In der Tat würde sich die Lage im Falle einer nunmehrigen Nullrunde wieder drastisch verschlimmern.
Video: Für Bayern-Legende Franz “Bulle” Roth ist im Abstiegskampf noch nichts entschieden. (Quelle: YouTube/SPOX)
Erst recht, wenn Bremen am Montag gegen den VfB gewinnen würde. Dann nämlich wäre selbst der Relegationsrang wieder drei Zähler entfernt – mit Blick auf nur noch zwei verbleibende Partien, ein mehr als bedrohliches Szenario.
Um die Existenzängste etwas zu verdrängen, hat Trainer Niko Kovac während der Woche im Training vermehrt auf den Faktor „Spaß“ gesetzt. Auch, um die Muskulatur seiner Spieler nach dem Fight gegen Mainz wieder etwas zu lockern.
Angesprochen auf den Derby-Krimi am „Bölle“ ist der SGE-Coach – trotz der Niederlage im Hinrundenduell – um Zuversicht bemüht. Schließlich sei seine Mannschaft nun wieder voll in der Verlosung und könne daher mit breiter Brust zum Nachbarn fahren. Zumal inzwischen ja auch der Lokalrivale wieder etwas zu verlieren habe.