Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel SV Darmstadt 98 gegen Hamburger SV am 13. Spieltag – Anstoß am Sonntag, den 4. Dezember 2016 um 15:30 Uhr
Mit dem 1:3 auf Schalke hatte Darmstadt 98 zuletzt den Rekord für die schlechteste vereinseigene Serie in der Bundesliga egalisiert: Am Sonntag bekommen es die Lilien nun jedoch mit einem Gegner zu tun, der negativen Rekordmarken mit noch größerer Konsequenz zu Leibe rückt.
Da der Hamburger SV seinen ersten Saisonsieg auch im Nord-Derby verpasste, ist die Bilanz des Dinos nach wie vor historisch schlecht – mit mageren vier Zählern hatte sich der Dino nie zuvor nach zwölf absolvierten Spieltagen abspeisen lassen.
Erfolge fehlen, aber der Glaube ist zurück
Auch vereinsübergreifend muss weit zurückgeblättert werden, um einen noch größeren Langschläfer auszumachen; so hatte letztmals vor 22 Jahren mit dem MSV Duisburg eine Mannschaft einen schwächeren Start in eine Spielzeit erwischt (3 Unentschieden, 9 Niederlagen).
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Während die Meidericher folgerichtig längst in die Niederungen der 3. Bundesliga entschwanden, wird bei den Hamburgern mittlerweile jedoch mehr denn je an ein gutes Ende geglaubt: Derzeit legen die Norddeutschen einen schon fast an Wahnsinn grenzenden Optimismus an den Tag.
Dass die Rautenträger ihren Punktestand an den letzten zwei Spieltagen mit zwei Unentschieden kurzerhand verdoppelten, scheint zum Ausgangspunkt einer Aufbruchsstimmung zu werden, die ungeachtet ihres dünnen Fundaments durchaus etwas bewegen kann.
Im Nachhinein macht es aber den Eindruck, als hätte bereits das zunächst als Tiefpunkt erachtete 2:5 gegen Dortmund eine belebende Wirkung entfaltet: Seit Nicolai Müller mit einem Doppelpack ein bisschen unerhebliche Ergebniskosmetik betrieb, tritt insbesondere die Offensive wie verwandelt auf.
Musste der HSV zuvor 717 Minuten (natürlich Vereinsrekord) auf seinen dritten Saisontreffer warten, läuft der Vorwärtsgang plötzlich erstaunlich rund. So spielt sich die Mannschaft mit einem Male nicht nur Chancen heraus, sondern legte in Hoffenheim und gegen Bremen zudem jeweils zwei Tore nach.
Darmstadt gegen HSV – die Wettquoten im Vergleich
“Der HSV ist im Aufwind – die Spieler finden langsam zu alter Stärke zurück und haben wieder mehr Selbstvertrauen.”
– Ihren früheren Mitspieler Sven Schipplock konnten die Hamburger vor dem Wiedersehen schon einmal davon überzeugen, dass beim Dino ein Aufschwung in der Mache ist.
Dass aber auch dieser geplatzte Knoten noch immer nicht für einen Dreier reichte, ist auf die anhaltenden Probleme in der Defensive zurückzuführen; seit Mitte Oktober zeigte sich die Abwehr nicht mehr dazu in der Lage, ein Spiel mit weniger als zwei Gegentreffern über die Bühne zu bringen.
Spahic macht Fortschritte
Bekommen die Hamburger hier zum Teil die Quittung für ihre schlampige Transferpolitik präsentiert, trugen zuletzt außerdem auch Verletzungssorgen zur fehlenden Wettbewerbsfähigkeit bei – die nun aber schon in Darmstadt ein Ende haben könnten.
So bekommt Markus Gisdol durch die planungsgemäße Rückkehr von Ekdal eine schlagkräftige Alterative für die Innenverteidigung oder die “Sechs” an die Hand. Darüber hinaus scheint sich offenbar auch der Heilungsprozess von Emir Spahic erfreulich gut zu entwickeln.
Ungeachtet einer länger befürchteten Pause wurde der Bosnier bereits zu Beginn der Trainingswoche bei ersten Übungen am Ball gesichtet; eine Berücksichtigung im sonntäglichen Kader dürfte deshalb nicht mehr gänzlich auszuschließen sein.
Mathenia über sein altes Team: "@sv98 zeigt sich immer in größter Kampfbereitschaft! Die Fans im Stadion werden jeden Zweikampf feiern." pic.twitter.com/uIgp4wXy6b
— Hamburger SV (@HSV) 30. November 2016
Solch positive Nachrichten werden die demonstrativ zur Schau gestellte gute Laune bei den Hansestädtern noch einmal zusätzlich befeuern – was die Stimmungslage bei den Gästen in einen krassen Gegensatz zu jener der zunehmend in Schwermut verfallenden Lilien setzt.
Mit den nach wie vor zu Buche schlagenden acht Punkten befindet sich Darmstadt zwar noch immer haarscharf über dem ominösen roten Strich, im Zuge der aktuellen Abwärtsspiralen scheint so mancher Spieler aber schon seinen inneren Frieden mit dem drohenden Abstieg zu machen.
Namentlich die 0:1-Niederlage im jüngsten Heimspiel gegen den FC Ingolstadt lässt die Südhessen an einem glimpflichen Ausgang ihres zweiten Bundesligajahres zweifeln: Immerhin hatte sich das Team in der letzten Saison gerade in solchen Big-Point-Duellen stets auf der Höhe präsentiert.
Zieht Meier schon die letzten Register?
Konnte die Mannschaft in ihrer Premierenspielzeit in den entscheidenden Momenten regelmäßig von ihrer unbefangenen Herangehensweise profitieren, ist von der damaligen Leichtigkeit unter Schuster-Nachfolger Norbert Meier nun überhaupt nichts mehr zu spüren.
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— SV Darmstadt 98 (@sv98) 30. November 2016
Dass die Lilien in den Sechs-Punkte-Spielen zunehmend zu grübeln beginnen, muss auch die guten Erfahrungen an den HSV entwerten; im Aufstiegsjahr hatten sich die Darmstädter gegen den Dino insgesamt stolze vier Zähler gesichert.
Zu dem düsteren Grundrauschen passt es dann auch, dass nun mit Ben-Hatira ein Schlüsselspieler den Abstiegskrimi zu verpassen droht. Sollte dessen Blessur am Sprunggelenk einen Einsatz verhindern, spült dies möglicherweise den kürzlich aussortierten Gondorf in das Team zurück.
Die nicht näher erklärte Degradierung der bislang bewährten Stammkraft hatte zuletzt den Eindruck vermittelt, dass für Norbert Meier die Zeit der Verzweiflungstaten begonnen hat – dem wilden Zusammenstreichen des Kaders haftet ja immer der Charakter eines blinden Aktionismus an.
Allerdings sollte es auch nicht überbewertet werden, dass die Nachrichten aus Darmstadt derzeit düster klingen. Bereits ein erfolgreiches Aufraffen am Sonntag hätte immerhin zur Folge, dass der hessische Klub wie der berühmte Phoenix aus der Asche steigt.
Den zuletzt dahinschmelzenden Vorsprung könnten die 98er mit einem Dreier schließlich schon wieder deutlich komfortabler gestalten: Sollte sich auch Werder gegen die Schanzer behaupten, wären die direkten Abstiegsränge am Ende des Wochenendes dann um immerhin fünf Zähler distanziert.
Obendrein dürfen die Lilien darauf hoffen, dass ihnen gegen den HSV die relative Heimstärke in die Karten spielt. Wenngleich es zuletzt weder gegen Leipzig noch Ingolstadt etwas zu holen gab, erwiesen sich doch sämtliche der acht eingefahrenen acht Punkte als “hausgemacht”.
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