Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel SV Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach am 17. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 21. Januar 2017 um 15:30 Uhr
Die Teams aus Darmstadt und Gladbach trösteten sich in der Winterpause jeweils unter spanischer Sonne über die ernüchternd verlaufene Hinrunde hinweg: In erster Linie soll beiden Klubs jedoch ein neuer Trainer dabei helfen, fortan die Köpfe wieder freizukriegen.
Während die Lilien mit der Verpflichtung von Torsten Frings die Hängepartie nach der Entlassung von Norbert Meier beendeten, haben sich die Gäste beinahe zeitgleich die Dienste des erst kürzlich in Wolfsburg freigestellten Dieter Hecking gesichert.
Vom Wolfsrudelführer zum Fohlen-Jockey…
Obwohl der 52-Jährige zuletzt den schleichenden Absturz der Niedersachsen lange Zeit rat- und ideenlos begleitete, bekommt Hecking nun mit den Gladbachern eine Mannschaft unter seine Fittiche, die mit ganz ähnlich gelagerten Problemen zu kämpfen hat.
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Nicht von ungefähr mussten sowohl die Wölfe als auch die Fohlen die Winterpause punktgleich im untersten Tabellendrittel verbringen. Das als Champions-League-Anwärter in die Saison gestartete Duo hat somit bis auf weiteres gut im Abstiegskampf zu tun.
Dennoch muss man es nicht unbedingt für eine Verlegenheitslösung halten, dass sich Gladbach als Schubert-Nachfolger nun ausgerechnet den “Ex” eines direkten Rivalen ans Bein gebunden hat: Immerhin waren die Probleme der VW-Städter nicht nur auf dem Trainer-Mist gewachsen.
Während Hecking in Wolfsburg vor allem auch zum Opfer personeller Fehlentscheidungen wurde, führt er nunmehr eine Truppe an, die bezüglich der qualitativen Breite des Kaders mit einer deutlich ausgewogeneren Mischung dienen kann.
Lediglich die zum Ausufern neigenden Verletzungssorgen hatten zuletzt bisweilen das tatsächliche Potential des Vorjahresvierten verschleiert, der im Normalfall aber eigentlich auch den einen oder anderen Ausfall verkraften können sollte, um noch immer zu den Leuchttürmen der Liga zu zählen.
Darmstadt gegen Gladbach – die Wettquoten im Vergleich
Die Fohlen rotieren im Teufelskreis
Entsprechend bitter ist es deshalb natürlich, dass die Mannschaft im Herbst fast nur auf Irrwegen durch die Bundesliga geisterte: Am Beispiel der Fohlen lässt sich somit sehr gut nachvollziehen, wie selbst eine eigentlich zu höherem berufene Truppe plötzlich in die roten Zahlen rutschen kann.
Hatten die oftmals dominanten Auftritte anfänglich nämlich nur unter der ungenügenden Chancenverwertung gelitten, setzten die ausbleibenden Erfolge bald eine Abwärtsspirale in Gang, der in den letzten Wochen dann zunehmend auch die Spielkultur zum Opfer fiel.
Für das Selbstvertrauen stellte sich dabei vor allem das permanente Versagen in den Auswärtsspielen als Gift heraus; die aus der Fremde mitgebrachten Komplexe hatten sich irgendwann selbst im zuvor mühelos regierten Borussia-Park als eine kaum noch zu schulternde Last erwiesen.
Angesichts dieser Bestandsaufnahme kam der Klub vom Niederrhein um die Entlassung von André Schubert praktisch gar nicht mehr herum – immerhin ist ein Trainerwechsel ein vielfach bewährtes Mittel, um mentalen Blockaden zu Leibe zu rücken.
Tatsächlich wurde bereits nach den ersten Trainingseinheiten unter Hecking von einem frischer wehenden Wind berichtet. Von dem neu entflammten Konkurrenzkampf ließen sich dabei auch jene Spieler aus der Komfortzone locken, die der Ernst der Lage zuvor unberührt gelassen hatte.
Video: Die Highlights des Trainingslager der Gladbacher mit dem neuen Coach Dieter Hecking. (Quelle: YouTube/Borussia Mönchengladbach)
Für die Fohlen könnte es somit schon das Ende aller Probleme bedeuten, dass die ganze Mannschaft noch einmal bei null beginnt. Als freundliche Hilfestellung hält der Spielplan zum Auftakt zudem eine besonders dankbar anmutende Aufgabe bereit.
Steckt noch Leben in den Lilien?
Das Schlusslicht aus Hessen kann derzeit wohl nicht einmal einen Gegner schrecken, der – wie eben Gladbach – in der fast beendeten Hinrunde lediglich einen Auswärts-Zähler holte: Gegen Darmstadt wäre die Liga-Konkurrenz zuletzt notfalls selbst mit verbundenen Augen ans Ziel gekommen.
Hatten sich die Lilien im ersten Saisonviertel zumindest noch gelegentlich zu Erfolgserlebnissen gewurschtelt, näherten sich die Ergebnisse inzwischen immer konsequenter der von Beginn an unterirdischen Performance an: Folgerichtig weist die Bilanz aktuell eine Serie von acht Pleiten auf.
“Ich glaube, es ist mit das Schwierigste in so einer Situation, wieder Selbstvertrauen aufzubauen und den Spaß zurückzugewinnen, den der Sport normalerweise mit sich bringt.”
– Sven Schipplock ist sich mittlerweile gar nicht mehr so sicher, ob Fußball-Profi tatsächlich ein Traumjob ist.
Da sich der negative Lauf zudem auch noch um eine Pokal-Blamage bei Astoria Walldorf verlängerte, liegt das letzte Erfolgserlebnis fast auf den Tag genau ein Vierteljahr zurück – im Oktober schlug das Team pikanterweise unmittelbar nach der Entlassung von Dieter Hecking gegen die Wölfe zu.
"Ich glaube hundertprozentig daran, dass wir es noch packen können" – Bericht zur Vorstellung von Frings beim #sv98: https://t.co/AnbfKgLxak pic.twitter.com/afwXZ0clAD
— SV Darmstadt 98 (@sv98) 29. Dezember 2016
Aus heutiger Sicht fällt dieser überraschende 3:1-Erfolg aber nicht nur wegen der seither zu konstatierenden Tristesse aus der Rolle; vor allem auch aufgrund der drei erzielten Tore scheint jene Sternstunde am Böllenfalltor geradewegs einem Paralleluniversum entsprungen zu sein.
Während es Darmstadt gegen die Niedersachsen krachen ließ, kamen in den 15 weiterhin absolvierten Partien lediglich acht weitere Törchen zusammen: Mit der Gesamtausbeute von elf Treffern bekommt somit auch die Offensive der Lilien das schlechteste Zwischenzeugnis der Liga ausgestellt.
Frings muss ein Feuer entfachen
Die notorische Harmlosigkeit der Abteilung Attacke trug dann erwartungsgemäß auch einen gewichtigen Anteil zur aktuellen Talfahrt bei; bei seinen jüngsten sechs Auftritten war der Tabellenletzte gerade einmal noch für einen Ehrentreffer in der Veltins-Arena gut.
Da jenes Gastspiel auf Schalke jedoch bereits im November über die Bühne gegangen war, sehnen die Angreifer mittlerweile schon seit langen 455 Minuten einen neuerlichen Arbeitsnachweis herbei – Torsten Frings werden somit vor allem in der Offensive revolutionäre Konzepte abverlangt.
Als entsprechend wenig zielführend stellte es sich deshalb heraus, dass der frühere Nationalspieler in den ersten Tagen seiner Amtszeit hauptsächlich auf den vermeintlichen Zauber „intensiver Gespräche“ setzte – auch in den folgenden Tests gegen Münster (1:0) und Genk (0:1) gingen die 98er dann mit der hinlänglich bekannten Harmlosigkeit zu Werke.
Trotz des ausbaufähigen Starts ist aber natürlich auch den Lilien unter Frings ein mutiger Neuanfang zuzutrauen. Dies könnten bereits die deutlich favorisierten Borussen zu spüren bekommen, die sich ihrer Sache nach dem Trainerwechsel möglicherweise schon wieder etwas zu sicher sind.
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