Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel SV Darmstadt 98 gegen VfL Wolfsburg am 8. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 22. Oktober 2016 um 15:30 Uhr
Mit Darmstadt und Wolfsburg treffen am Samstag zwei unmittelbare Tabellennachbarn aufeinander: Angesichts dieser überraschenden Bestandsaufnahme ist es kein Wunder, dass sich der Gast aus Niedersachsen mit frisch ausgewechseltem Führungspersonal ans Böllenfalltor begibt.
Während die Lilien sowohl mit den eroberten fünf Zählern als auch mit dem damit verbundenen 15. Tabellenplatz ihr Soll erfüllen, stellt das Abrutschen in die gefährdete Zone für die Wölfe ein bis vor kurzem kaum vorstellbares Horror-Szenario dar.
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Ismael springt für Hecking ein
Nachdem die Mannschaft bereits im Vorjahr ihre Saisonziele krachend verfehlte, scheint der Absturz nun im Herbst noch einmal an Eigendynamik zu gewinnen – und Dieter Hecking machte zuletzt immer weniger den Eindruck, dem Niedergang etwas entgegensetzen zu können.
Angesichts der langen Vorgeschichte kann die am Montag erfolgte Entlassung des langjährigen Trainers somit wahrlich nicht als Kurzschlussreaktion bezeichnet werden; mit sechs sieglosen Auftritten in Serie ließ Dieter Hecking zuletzt einfach zu viele Chancen ungenutzt.
“Natürlich bin ich enttäuscht, aber es gehört als Trainer in diesem Geschäft dazu, dass man mit einer Trennung rechnen muss, wenn die Erfolge ausbleiben. Das war bei uns zuletzt leider der Fall.”
– Nach der Entlassung des “Hamburger des Jahres” 2015 hat es nun auch den Trainer des Jahres 2015 erwischt – mit Dieter Hecking geht der zweitdienstälteste Bundesliga-Coach von Bord.
Video: Nach der Entlassung von Dieter Hecking leitete Interimscoach Valerien Ismael am Dienstag seine erste Trainingsheit mit den Wölfen. (Quelle: YouTube/VfL Wolfsburg)
Mit dem Stichpunkt ungenutzte Chancen ist dann auch schon das Hauptproblem des VfL ziemlich klar umrissen, dem sich nun zunächst einmal der vorübergehend zum Interimscoach beförderte Valerien Ismael mit der gebotenen Ernsthaftigkeit widmen muss.
Da Wolfsburg in den bisherigen sieben Spielen lediglich vier Treffen erzielte, haftet dem dürftigen Abschneiden ein zwangsläufiger Charakter an: Mit der derzeit zweitschlechtesten Offensive der Liga kann sich der Nord-Klub seinen Traum von der Champions League mit Sicherheit nicht erfüllen.
Dabei sind selbst die kümmerlichen vier Tore noch nicht einmal ausschließlich auf dem Mist der Wölfe gewachsen; den darbenden Stürmern des Pokalsiegers von 2015 griff kürzlich Werders Verteidiger Robert Bauer mit einem Eigentor mitleidig unter die Arme.
Torarme Duelle haben Tradition
Beim jüngsten 0:1 gegen RB Leipzig wurde Dieter Hecking allerdings nicht nur das neuerliche Versagen der hochkarätigen Offensive zum Verhängnis; nach einem durchaus beschwingten Start schienen der gesamten Mannschaft einmal mehr schon viel zu früh die Kräfte auszugehen.
Darmstadt gegen Wolfsburg – die Wettquoten im Vergleich
Konditionelle Probleme machten unter anderem auch dem offensichtlich geschwächten Luiz Gustavo zu schaffen, der nach seiner überstandenen Verletzung noch nicht zum Hoffnungsträger taugte: Ismael muss somit einer Truppe Beine machen, die auch körperlich nicht ganz auf der Höhe ist.
Mit dem bisherigen Trainer der zweiten Wölfe-Mannschaft scheint es aber zumindest der Spielplan gut zu meinen; immerhin sollten die qualitativ arg limitierten Lilien die gebeutelten Gäste nun aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überfordern.
So haben die Darmstädter etwa schon ihre liebe Mühe, die nun wirklich bescheidene Torausbeute der Niedersachsen zu übertreffen; dank der bis dato erzielten fünf Buden gelang es den Hausherren gerade so eben, zumindest in Sachen Torgefahr an den Wölfen vorbeizuziehen.
Da allerdings vier dieser fünf Treffer am heimische “Bölle” fielen, bekamen die Zuschauer bislang in jedem Heimspiel mindestens einen erfolgreichen Abschluss ihrer Elf zu sehen: Diese solide Quote trug maßgeblich dazu bei, dass die 98er daheim noch immer ungeschlagen sind.

Die 98er mussten sich am vergangenen Wochenende beim FSV Mainz knapp mit 1:2 geschlagen geben. (Quelle: Twitter/@sv98)
Weil die Angreifer des VfL ihrerseits dagegen schon zwei Mal in der Fremde komplett leer ausgingen, könnte nun der obligatorische Treffer am Samstag zugleich ein goldener sein – zumal bereits die letzten Vergleiche beider Mannschaften ausgesprochen ereignisarm über die Bühne gegangen waren.
Setzten sich die Wölfe im Pokal-Duell vor zwei Jahren nach 120 torlosen Minuten erst im Elfmeterschießen durch, kam auch im Vorjahr am Böllenfalltor nur ein knappes 1:0 für den Favoriten herum – selbst das 1:1 im Rückspiel wusste zuletzt allenfalls in der Schlussphase Dramatik zu bieten.
Ein harter Fight käme den Lilien gerade recht
Nun müssen die Gastgeber zwar befürchten, dass der jüngst vollzogene Trainerwechsel die darbenden Gegner zur Unzeit zu ungeahnten Höchstleistungen inspiriert; der damit verbundenen Herausforderung hatten sich die Hessen unlängst aber schon gegen Bremen erfolgreich gestellt.
Gegen das unter Alexander Nouri tatsächlich explodierende Werder wurde im letzten Heimspiel immerhin ein solides 2:2 verbucht – angesichts der weiterhin eingefahrenen Siege gegen Wolfsburg und Leverkusen biss sich der neue Bremer Besen somit nur an den Lilien die Zähne aus.
Für die Darmstädter könnte es sich sogar als vorteilhaft erweisen, dass Ismael bei seinem ersten Auftritt zunächst einmal vordergründig auf Leidenschaft und Kampfgeist setzt: Geht es um diese Sekundärtugenden, macht den widerspenstigen Hessen bekanntlich niemand etwas vor.
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