Welcher Bundesliga-Trainer muss als Erster gehen?
Auf dieser Seite analysiert die Redaktion von fussball-wetten.com, welcher Verein sich in der Bundesliga-Saison 2019/20 wohl als Erstes von seinem Trainer trennen wird.
Wetten auf den ersten Trainer-Wechsel einer Saison erfreuen sich bei den Langzeitwetten einer ausgesprochen großen Beliebtheit. So werden sie mit Blick auf die Zahlen abgegebener Tippscheine noch häufiger gespielt als beispielsweise Wetten darauf, welches Team sich am Ende der Saison für die Europa League qualifiziert.
Kein Wunder also, dass die meisten Buchmacher den Markt „Erster Trainer-Wechsel“ in dieser oder ähnlicher Form unter den Langzeitwetten zur Fußball-Bundesliga prominent anbietet.
Auf dieser Seite beschäftigen wir uns pünktlich zum Saisonstart für Sie damit, welchen Coach der 18 Bundesligisten es in der Spielzeit 2019/20 am ehesten treffen könnte.
Wettquoten zum ersten Trainerwechsel der Bundesliga-Saison 2019/20
* Die Wettquoten entsprechen dem Stand vom 28.08.2019, 12:07 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Stuttgart wechselte im letzten Jahr zuerst
So spät wie in den vergangenen Spielzeiten selten zuvor, ereignete sich in der Saison 2018/19 der erste Trainerwechsel in der Bundesliga, der für gewöhnlich Mitte April stattfindet, wenn die ersten fünf Begegnungen absolviert sind.
Erwischte es beispielsweise in der Saison 2017/18 am 18. September 2017 Andries Jonker, so fand in der letzten Saison erst im Oktober der erste Wechsel statt. Dabei traf es Tayfun Korkut beim VfB Stuttgart.
Mit Interimstrainer Andreas Hinkel, und den Nachfolgern Markus Weinzierl und Nico Willig waren es letztlich vier Trainer in der gesamten Saison bei den Schwaben, die den Abstieg in der Relegation allerdings nicht verhindern konnten.
* Die Wettquoten entsprechen dem Stand vom 28.08.2019, 12:07 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Als erster Trainer musste in der Saison 2018/19 somit ein Coach gehen, der erst in der zweiten Saisonhälfte der Vorsaison ins Amt eingeführt wurde. Etwas, das in dieser Saison ein bisschen für Quotenfavorit Martin Schmidt spricht, der beim FC Augsburg erst am 9. April 2019 übernahm.
Der Schweizer schied in der Saison 2019/20 bereits im DFB Pokal gegen einen Amateurverein aus (1:2 beim SC Verl), ging anschließend mit 1:5 bei Borussia Dortmund unter und holte bei der Heimpremiere gegen den Underdog Union Berlin anschließend trotz einem Mann mehr lediglich ein 1:1-Remis.
Gut möglich, dass sich die Verantwortlichen in der Fuggerstadt das Ganze noch über die Länderspielpause hinaus mitanschauen werden. Stimmen dann aber die Ergebnisse gegen Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und den SC Freiburg nicht, so spricht viel dafür, dass bei den bayrischen Schwaben zuerst die Reißleine gezogen wird.
Zwei Neulinge sind besonders gefährdet
Blickt man auf die Liste der Quotenfavoriten für die erste Trainerentlassung 2019/20 von Bet-at-home, so fällt auf, dass zwei Liganeulinge besonders gefährdet sind. Das ist zum einen David Wagner beim FC Schalke 04 und Alfred Schreuder bei der TSG Hoffenheim.
Die Schalker – 2017/18 noch Vizemeister – landeten in diesem Sommer auf dem enttäuschenden 14. Tabellenplatz und wollen zurück ins internationale Showgeschäft. Dafür wurde viel in neues Personal investiert, weshalb David Wagner zwingend Ergebnisse erzielen muss. Zwar können wir uns nur schwer vorstellen, dass der Coach, der zuletzt Huddersfield Town überraschend in die Premier League geführt hat, noch vor Oktober geschasst wird. Bleibt Schalke – nach zwei Spieltagen nur mit einem Punkt auf dem Konto – aber bis dahin in der unteren Tabellenhälfte, könnten die Verantwortlichen angesichts der Länderspielpause die letzte gute Chance vor dem Winter für einen Eingriff nutzen.
Etwas anders verhält es sich bei Alfred Schreuder, der bereits zwischen 2015 und 2017 Co-Trainer der Hoffenheimer war und zuletzt unter Trainerstar Erik ten Hag bei Ajax Amsterdam dazulernte. Der Niederländer betreut nun erstmals seit der Saison 2014/15 (Twente Enschede) wieder als Cheftrainer einen Verein und bringt entsprechend wenig Erfahrung mit.
Zwar traf die TSG in ihrer vergleichsweise kurzen Geschichte im Profifußball schon so manche mutige Trainerentscheidung und wurde dafür zuletzt mit Julian Nagelsmann, der die Hoffenheimer bis in die Champions Leagur führte, fürstlich belohnt. Auch für Alfred Schreuder gilt aber, dass man im Kraichgau entsprechende Ergebnisse sehen möchte. Alleine zwischen den erfolgreichen Ären von Ralf Rangnick (bis Dezember 2010) und Julian Nagelsmann (ab Februar 2016) saßen acht unterschiedliche Gesichter als Cheftrainer auf der Bank der Sinsheimer.
* Die Wettquoten entsprechen dem Stand vom 28.08.2019, 12:07 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Wie sicher im Amt ist Niko Kovac?
Mit gleich zwei Misserfolgen startete Double-Sieger Niko Kovac in die Saison 2019/20, nachdem er in der Vorsaison schon mehrfach ganz weit oben auf der Liste der potenziell nächsten Trainerentlassung stand. Erst verlor der FC Bayern München den deutschen Super Cup gegen Ligarivale Borussia Dortmund und dann kamen die Roten am ersten Spieltag zuhause nicht über ein 2:2-Remis gegen Hertha BSC hinaus.
Zwar stimmte beim jüngsten 3:0-Erfolg auf Schalke das Ergebnis, allerdings schasste der deutsche Rekordmeister in der Vergangenheit durchaus auch schon mal Trainer, obschon der Verein noch in allen Wettbewerben auf Titelkurs war.
Hinzu kommt, dass die Bayern-Bosse – allen voran Karl-Heinz Rummenigge – mit zweifelhaften Aussagen und Statements immer wieder Öl ins Feuer gießen in puncto Trainerfrage. In der einen Woche steht Kovac wieder massiv in der Kritik und in der nächsten Woche sei er angeblich nicht gefährdet.
Fakt ist: Den ersten Punktverlust haben sich die Bayern bereits geleistet und in der Saison 2017/18 ging Carlo Ancelotti am 29.09.2019 zu einem ebenfalls ausgesprochen frühen Zeitpunkt, der in der Saison 2018/19 vom Datum her gereicht hätte, um die erste Trainerentlassung der Bundesliga zu sein.
Niko Kovac ist damit alles andere als sicher im Amt und wird an seinem Abschneiden in der Bundesliga gemessen werden. Wegweisend könnte das Auswärtsspiel bei RB Leipzig am 14.09. werden. Aber auch das Heimspiel gegen Hoffenheim liegt am 5.10. vor der 14-tägigen Länderspielpause, die oftmals prädestiniert dafür ist, um einem neuen Trainer eine möglichst lange Phase der Eingewöhnung zu ermöglichen.
Die Aufstiegstrainer sehen wir etwas fester im Sattel
Aufstiegstrainer haben es nicht immer einfach. Schließlich ist zwischen der 2. Fußball-Bundesliga und der Bundesliga doch noch mal ein himmelweiter Unterschied.
Nun planen aber die meisten Aufsteiger sehr riskant. Neuzugänge müssen schließlich her. Sind für echte Superstars aber keine finanziellen Mittel da, so wird zumeist in altgediente Profis oder Hoffnungsträger aus dem Ausland investiert, was fast immer dazu führt, dass Anlaufschwierigkeiten entstehen. Schließlich ist der Kern der Mannschaft als Aufsteiger ja auch noch nicht an die Beletage des deutschen Fußballs gewöhnt.
Weil ein sofortiger Wiederabstieg nach solchen Investitionen ein echtes Fiasko ist, das in der Vergangenheit schon bei manchem Verein zum richtig tiefen Fall geführt hat, kommt es immer mal wieder zu Kurzschlussreaktionen seitens der Aufsteiger.
* Die Wettquoten entsprechen dem Stand vom 28.08.2019, 12:07 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Die drei Aufstiegstrainer Urs Fischer (Union Berlin), Achim Beierlorzer (1. FC Köln) und Steffen Baumgart (SC Paderborn) sind somit in der Liste der Kandidaten für den ersten Trainer-Wechsel 2019/20 weit oben zu finden, dürften in unseren Augen aber etwas fester im Sattel sitzen. Zumindest die Coaches von Union Berlin und Paderborn, die beide doch höchst überraschend in die Bundesliga aufgestiegen sind.
Beide Klubs sind weitestgehend bodenständig geblieben und verstärkten ihren Mannschaftskern nur punktuell. Ob die Trainer zwar wirklich die gesamte Saison im Amt bleiben dürfen, sollte nach der Winterpause immer noch ein Abstiegsplatz zu Buche stehen, mag zwar fragwürdig verbleiben. Dass aber ausgerechnet hier die Ungeduld obsiegt und eine Kurzschlussreaktion erfolgt, erscheint umso zweifelhafter. So haben die Eisernen ihrem Urs Fischer ebenso viel zu verdanken wie die Ostwestfalen Steffen Baumgart. Vor November sehen wir hier keinen Wechsel.
Wird Achim Beierlorzer das schwere Auftaktprogramm zum Verhängnis?
Dann schon eher bei Achim Beierlorzer, dessen Klub für kuriose Trainerwechsel berühmt-berüchtigt ist. So schien es fast so, als sei der direkte Wiederaufstieg in der Vorsaison unter Markus Anfang nicht gut genug. Obschon alles nach der Rückkehr der Kölner in die Beletage des deutschen Fußballs aussah, trennte sich der „Effzeh“ im April 2019 von dem Trainer, der den Absteiger sofort wieder auf Kurs gebracht hat, während Mitabsteiger Hamburger SV zweitklassig blieb.
Möglicherweise hängt das mit der großen Erwartungshaltung im Umfeld zusammen. Während Union Berlin und Paderborn zwar vom Klassenerhalt träumen, diesen aber nicht unbedingt erwarten, da wollen die Geißböcke als dreifacher Deutscher Meister langfristig wieder eine tragende Rolle in Fußballdeutschland einnehmen.
Viel Geduld wird man mit Achim Beierlorzer also wohl kaum haben. Doppelt problematisch: Der Trainer hat im Profifußball bislang ausschließlich den 1. FC Köln betreut und verfügt über wenig Erfahrung. Die Raus-Rufe könnten also schnell laut werden, wenn die Ergebnisse ausbleiben.
Und das wiederum ist fast schon vorprogrammiert mit Blick auf das stramme Auftaktprogramm. Bis zur Länderspielpause im Oktober trifft Köln, das mit zwei Niederlagen aus den ersten beiden Ligaspielen denkbar schlecht in die neue Saison gestartet ist, auf den mit sechs Punkten gestarteten SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach, Bayern München, Hertha BSC und Schalke 04. Gut möglich, dass dann aus sieben Spielen maximal vier Punkte auf dem Konto stehen, was in der Domstadt dringenden Handlungsbedarf nach sich ziehen dürfte.
* Die Wettquoten entsprechen dem Stand vom 28.08.2019, 12:07 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Sicher im Amt sind Christian Streich, Lucien Favre und Julian Nagelsmann
Die finale Sicherheit gibt es im modernen Fußball zwar nie, allerdings gilt zumindest beim SC Freiburg ein Trainerwechsel im Allgemeinen sowie der erste Trainer-Wechsel der Saison 2019/20 im Besonderen als nahezu ausgeschlossen. Mit Christian Streich ging der Sport-Club schließlich schon durch dick und dünn und hielt sogar bei Abstiegen an dem charismatischen Coach fest.
Hinzu kommt, dass die Schwarzwälder erstmals in ihrer Vereinsgeschichte mit zwei Siegen in die Bundesliga gestartet sind. Nach dem besten Start aller Zeiten müsste der Einbruch schon extrem kurios sein. Auch müsste Streich den Zugriff auf die Mannschaft verlieren. Anders ist eine Entlassung gänzlich undenkbar.
Schwer vorstellbar ist es außerdem, dass Borussia Dortmund, nachdem der gesamte Kader nun den Wünschen von Lucien Favre entsprechend umgestellt wurde, dessen Idee von Fußball durch alle Poren des Kaders sickert, als erster Verein tätig werden könnte. Auch Julian Nagelsmann galt bei RB Leipzig als absoluter Wunschtrainer und drückt den roten Bullen bereits früh in der Saison seinen Stempel auf. Hinzu kommt, dass beide Vereine mit der maximalen Punktausbeute von sechs Zählern gestartet sind. Fester im Sattel kann man also nicht sitzen.