Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel TSG Hoffenheim gegen RB Leipzig am 1. Spieltag – Anstoß am Sonntag, den 28. August 2016 um 17:30 Uhr
Für die Traditionalisten unter den Fußball-Fans ist das Duell am 1. Spieltag dieser neuen Bundesliga-Saison zwischen TSG Hoffenheim und RB Leipzig wohl genauso schlimm, wie für Musik-Feinschmecker der Auftritt von Andreas Gabalier bei MTV unplugged.
Spötter werden das Duell zwischen den beiden Retorten-Klubs Hoffenheim und Leipzig auch mit dem zynischen Etikett „El Plastico“ versehen.
→ Hoffenheim gewinnt gegen RB Leipzig: zur besten Quote bei Betway
Die Verantwortlichen der beiden Klubs werden darüber nur müde lächeln können, mussten sie sich schon mit weitaus schlimmeren Anfeindungen auseinandersetzen.
Noch eines haben die beiden Klubs gemeinsam: Den schnellen Marsch in die Beletage des deutschen Fußballs. Hoffenheim gelang dies 2008, seitdem sind die Kraichgauer in der obersten Spielklasse vertreten.
Hoffenheim gegen RB Leipzig – die Wettquoten im Vergleich
Die Leipziger schafften es heuer und sind damit der insgesamt 54. Verein in der Bundesliga– nur sieben Jahre nach der Vereinsgründung 2009 und dem Start in der Oberliga erfüllte sich für RB Leipzig im Mai 2016 der große Traum.
Sind Leipzigs “junge Bullen” reif für die Bundesliga?
Damit dieser für die Leipziger, die offiziell den Beinamen „Rasenballsport“ tragen, nicht schon wieder nach nur einem Jahr endet, wurde auf dem Trainer-Sektor umgestellt. Ralf Rangnick legte die Funktion nieder und ist wieder „nur“ der Sport-Direktor und mit Ralph Hasenhüttl kam einer, der weiß, wie man einen Klassenerhalt schafft.
Das gelang dem Österreicher im Vorjahr eindrucksvoll mit dem FC Ingolstadt. Mit bescheidenen Mitteln führte er den FCI – ohne jemals auch nur ansatzweise in die Gefahrenzone um die Abstiegsplätze zu kommen – auf Rang 11.
In Leipzig hat er nun weitaus mehr Qualität zur Verfügung. Wie etwa die beiden talentierten Stürmer Davie Selke, Emil Forsberg und Yussuf Poulsen. Nur müssen sie erst zeigen, ob sie auch eine Liga höher funktionieren.
Video: Kein anderer Verein in deutschen Fußball polarisiert so wie Aufsteiger RBLeipzig. (Quelle: YouTube/Sportschau)
Während Leipzig in den vergangenen Jahren immer wieder groß eingekauft hat, verlief der bisherige Transfer-Sommer dagegen recht beschaulich. Dass es nicht mehrgeworden sind, hängt mit dem klar umschriebenen RB-Beuteschema zusammen: jung, entwicklungsfähig und nicht zu teuer.
So hat man bisher nur vier Leistungsträger geholt, die mit den Leistungsträgern der vergangenen Saison ein schlagkräftiges und bundesligataugliches Team bilden sollen. Namentlich sind das Stürmer Timo Werner (vom VfB Stuttgart), Torwart Marius Müller aus Kaiserslautern, sowie vom Partner-Klub Red Bull Salzburg der Außenverteidiger Benno Schmitz und der Mittelfeldspieler Naby Keita.
In Leipzig übt man sich in Zurückhaltung, nach außen wird ganz bescheiden das Ziel Klassenerhalt kommuniziert. So sagt auch Hasenhüttl vor dem Saisonstart: „Wir haben in der Vorbereitung sehr gut gearbeitet, trotzdem lässt sich kurz vor dem ersten Pflichtspiel nur schwer einschätzen, wo man letztendlich steht.“
Neustart in Hoffenheim
Ungewissheit dürfte es auch in Hoffenheim geben.
Nach der turbulenten letzten Saison mit drei Trainer-Wechseln, Abstiegsgefahr und Last-Minute-Rettung strebt die TSG eine ruhigere Spielzeit an. Ob das auch so sein wird, ist die Frage.
Trainer-Jungstar Julian Nagelsmann soll dafür sorgen. Letzte Saison manövrierte er das Hoffenheim-Schiff aus dem schweren Seegang noch in ruhige Gewässer und somit zum Klassenerhalt.
„Mit der Zielsetzung Klassenerhalt kann ich nicht viel anfangen.”
– Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann hat offenbar höhere Ziele als nur den Verbleib in der Bundesliga.
Einer, der neben dem Trainer einen großen Anteil daran hatte, ist nicht mehr dabei – Kevin Volland wechselte zu Bayer Leverkusen.
Seinen Abgang soll ein Duo auffangen. Andrej Kramaric, letzte Saison von Leicester City ausgeliehen, war bereits in der Rückrunde mit fünf Toren einer der besten Hoffenheimer und wurde nun fix von den „Foxes“ verpflichtet.
Neben ihm soll Sandro Wagner der neue Tor-Garant in der Offensive werden. Der 28-Jährige wechselte nach seinem überragenden Jahr bei Darmstadt zur TSG. Letzte Saison erzielte er 14 Tore und war damit zweitbester Deutscher in der Torschützenliste nach Thomas Müller.
Das soll ihm auch heuer gelingen, damit Hoffenheim diesmal nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat.
Trainer Nagelsmann hat aber offenbar höhere Ambitionen: „Mit der Zielsetzung Klassenerhalt kann ich nicht viel anfangen. Wenn wir am Ende des Jahres eine gute Runde gespielt haben und Zwölfter sind und jeder sagt, es war ok, dann werde ich nicht freudestrahlend durch Heidelberg laufen.“
Comppers Rückkehr nach Hoffenheim
Dafür wäre schon ein Auftaktsieg gegen den Aufsteiger ein guter Beginn. Besonders für einen wird „El Plastico“ ein besonderes Spiel – für Marvin Compper.
Der Innenverteidiger spielte von 2008 bis 2013 in Hoffenheim und erlebte den ersten Höhenflug des ungeliebten Provinz-Klubs hautnah mit.
Er sagt: „Ich freue mich, dass es zum Auftakt gleich nach Hoffenheim geht und ich dort auf viele bekannte Gesichter treffen werde. Ich mache somit das erste Bundesligaspiel für RB Leipzig auf dem gleichen Platz, auf dem ich mein bislang letztes Erstligaspiel bestritten habe.“
→ alle Tipps und Prognosen zur Bundesliga