Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel Hamburger SV gegen FC Ingolstadt am 1. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 27. August 2016 um 15:30 Uhr
Nach zwei katastrophalen Jahren meldete sich der Hamburger SV zuletzt im gesicherten Mittelfeld zurück. Mit einer im Sommer unternommenen Transferoffensive wird in der neuen Saison nun sogar die obere Tabellenhälfte anvisiert.
Auf dem steinigen Weg zu einstiger Größe muss der Dino zum Auftakt zunächst eine vermeintlich nur kleine Hürde überspringen: Im zweiten Bundesliga-Jahr wird der FC Ingolstadt schließlich von etlichen Wettanbietern als heißer Abstiegskandidat gehandelt.
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War der personelle Aderlass zu groß?
Zwar hatten die Experten bereits vor Jahresfrist nicht sonderlich viel von dem damaligen Neuling gehalten; angesichts zahlreicher zu beklagender Abgänge scheint den Schanzern dieses Mal nun aber tatsächlich eine böse Bauchlandung zu drohen.
HSV gegen Ingolstadt – die Wettquoten im Vergleich
Obwohl sich die bisherigen Leistungsträger Hübner, da Costa und Özcan lediglich für ein besseres Taschengeld neuen Vereinen angeschlossen haben, rief bei den Oberbayern vor allem der Abschied des langjährigen Trainers Ralph Hasenhüttl erhebliche Trennungsschmerzen hervor.
Immerhin war es namentlich auf die Künste von Hasenhüttl zurückzuführen, dass sich der FC Ingolstadt binnen weniger Jahre von einem nicht ganz ernst genommenen Kellerkind der 2. Liga zu einem geachteten Mitglied der Bundesliga entwickelte.
„Vielleicht ist es kein schlechter Zeitpunkt, nach einer so erfolgreichen Saison auseinanderzugehen. Der neue Trainer kann einen funktionierenden Stamm übernehmen und neue Impulse geben.“
– Ingolstadt-Sportdirektor Thomas Linke gewinnt dem Abschied von Ralph Hasenhüttl durchaus auch positive Aspekte ab.
Ähnliches hatte allerdings auch Nachfolger Markus Kauczinski zuletzt in Karlsruhe geleistet, der mit dem in der 3. Liga übernommenen KSC zwischenzeitlich gar an der Schwelle zur Eliteliga stand – in der Relegation fehlten dem Klub vor einem Jahr nur wenige Sekunden zum ganz großen Glück.
Es ist ein Verdienst von Sportdirektor Thomas Linke, dass für den Trainerposten ein durchaus gleichwertiger Ersatz gefunden scheint: Überhaupt nimmt der Vize-Weltmeister von 2002 künftig mehr denn je die Rolle des wichtigsten Hoffnungsträgers ein.
Ein breitbesetzter Kader – mit mäßiger Qualität
Hatte der seit fünf Jahren bei den Schanzern tätige Linke bislang stets im Schatten von Hasenhüttl gestanden, könnte die nun anstehende Spielzeit deutlich machen, wer der eigentliche Baumeister des märchenhaften Aufschwungs der Ingolstädter ist.
Auf dem Transfermarkt hat der Sportdirektor in jedem Falle die Grundlage dafür gelegt, um auch künftig mehr als ein Punktelieferant zu sein: Dank der vertraglich gebundenen Verstärkungen sind nunmehr nahezu sämtliche Positionen gleichermaßen doppelt wie gleichwertig besetzt.
Was man bei den Schanzern allerdings für Verstärkungen hält, ruft in Hamburg möglicherweise nur ein müdes Lächeln hervor. Mit den von Mäzen Kühne zur Verfügung gestellten 25 Millionen Euro konnte der Klub ungeachtet seines beachtlichen Schuldenberges wieder einmal aus dem Vollen schöpfen.
Der warme Geldregen kam den Rautenträgern wie gerufen, um die zuletzt schwächelnde Offensivabteilung aufzupimpen – dafür wurde etwa vom großen FC Barcelona der erst 20-jährige Spielmacher Alen Halilovic abgezogen.
Die bisherigen zwei Bundesliga-Duelle zwischen Hamburg und Ingolstadt
Datum |
Bewerb |
Paarung |
Ergebnis |
27.02.2016 |
Bundesliga |
HSV – Ingolstadt |
1:1 (1:0) |
22.09.2015 |
Bundesliga |
Ingolstadt – HSV |
0:1 (0:0) |
Der HSV bläst zum Angriff
Mit dem von Union Berlin gekommenen Bobby Wood musste unter anderem sogar schon Jogi Löw unangenehme Bekanntschaft machen. Beim Testspiel gegen den Weltmeister hatte der Stürmer den USA und Jürgen Klinsmann mit seinem späten Siegtreffer einen prestigeträchtigen Erfolg beschert.
Auch der zuletzt in Frankfurt tätige Luca Waldschmidt dürfte den Konkurrenzkampf im Angriff maßgeblich erhöhen; lediglich der für 10 Millionen Euro verpflichtete Königstransfer Filip Kostic gilt auf der linken Außenbahn als gesetzt.
Was auf dem Papier äußerst vielversprechend klingt, muss sich nun allerdings auch erst einmal in der Realität bewähren: Trotz aller Bemühungen stellte Labbadia in den finalen Testläufen gegen Lyngby (3:1) und Altona (3:2) fest, dass es insbesondere in der Offensive noch immer mächtig knirscht.
Video: Hamburgs Michael Gregoritsch traf letzte Saison beim 1:0-Sieg in Ingolstadt. (Quelle: YouTube/HSV)
Das Schwächeln vor dem Saisonstart ruft eine eigentlich zu den Akten gelegte Befürchtung wieder auf dem Plan – schon in der Vergangenheit war erstaunlich oft zu konstatieren, dass hochwertigen Transfers mit dem Wechsel nach Hamburg auch die bis dahin vorhandene Qualität verlorenging.
Bereits der Auftakt könnte nun wertvolle Hinweise darauf liefern, ob sich der HSV auch weiterhin als Sackgasse für eigentlich hochtalentierte Neuzugänge erweist. Noch bedeutsamer dürfte es aber freilich sein, gleich im ersten Versuch die im Vorjahr zu beklagende Heimschwäche abzuschütteln.
Bleibt der Volkspark ein Jammertal?
Die schwache Bilanz von 19 Zählern war maßgeblich dem Umstand geschuldet, dass es vor allem gegen kleine Gegner nicht gelang, die eigenen Ansprüche durchzudrücken. Gegen die sechs Teams aus dem untersten Drittel sprangen etwa gerade einmal – obendrein glückliche – zwei Siege heraus.
Auch mit dem 1:1 gegen die auf dem elften Rang ins Ziel gekommenen Schanzer konnten die Gastgeber in der Vorsaison natürlich nicht so recht zufrieden sein: Folglich würde ein Auftaktsieg am Samstag schon einen wichtigen Quantensprung bedeuten.
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