Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel FC Ingolstadt gegen Darmstadt 98 am 28. Spieltag – Anstoß am Sonntag, den 9. April 2017 um 17:30 Uhr
Wenn der Vorletzte das abgeschlagene Schlusslicht empfängt, scheint Tristesse geradezu vorprogrammiert zu sein. Im Duell zwischen Ingolstadt und Darmstadt dürfte nun aber zumindest eine Mannschaft richtig Bock auf Fußball haben.
Klang es zunächst nach einer Durchhalteparole, dass es die Schanzer nach der Länderspielpause noch einmal wissen wollten, hielten Maik Walpurgis und seine Mannen bislang tatsächlich Wort: Nach zwei absolvierten Spielen ist es nach wie vor möglich, die 9-Punkte-Vorgabe umzusetzen.
Die Schanzer sind wieder im Geschäft
Infolge der gegen Mainz und Augsburg eroberten Dreier sind die Fuggerstädter nur noch einen kleinen Schritt von der anvisierten perfekten Englischen Woche entfernt – und dieser mutet gegen die notorischen Auswärts-Verlierer aus Darmstadt obendrein auch noch ausgesprochen gangbar an.
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Das vielleicht wichtigste Ziel haben die Oberbayern allerdings bereits vor dem Duell der beiden Tabellenletzten erreicht; der zuvor schon etwas abgeschlagene Klub hat sowohl sich als auch der Konkurrenz bewiesen, dass weiterhin mit dem FC Ingolstadt zu rechnen.
Diese Botschaft jagt insbesondere den knapp besser platzierten Teams einen gehörigen Schrecken ein, die mit einem Male bemerken müssen, dass der soeben noch verschmähte Relegationsplatz vielleicht gar nicht das größte denkbare Übel ist.
Ingolstadt gegen Darmstadt – die Wettquoten im Vergleich
Diesen Erkenntnisprozess konnten die Schanzer vor wenigen Tagen auch höchstpersönlich im Derby beim FC Augsburg mitverfolgen: Gegen die unerschrocken kämpfenden Gäste schlichen die bayrischen Schwaben von Anbeginn an wie paralysiert über den Platz.
Nach dem nie wirklich gefährdeten 3:2-Erfolg können die Ingolstädter nun bereits wieder Blickkontakt zum rettenden Ufer vermelden; auf die nur noch vier Zähler entfernten Fuggerstädter wurden innerhalb weniger Tage sechs Punkte gutgemacht.
#Walpurgis: "Unsere Fans in Augsburg waren sensationell und haben unfassbare Stimmung gemacht! Das erhoffen wir uns auch am Sonntag wieder."
— FC Ingolstadt 04 (@Schanzer) 7. April 2017
Vor allem lässt aber die Tatsache die Aktien im Klassenkampf steigen, dass der FCI noch nicht einmal auf ein dauerhaftes Schwächeln der Augsburger angewiesen ist. Angesichts der nahezu gleichauf liegenden Klubs aus Mainz, Wolfsburg und Hamburg mangelt es nicht an potentiellen Opfern.
Die heimschwächte Elf empfängt die Auswärts-Loser
Im Falle eines weiteren Dreiers können sich die Schanzer somit sicher sein, zumindest einiger Mitbewerber habhaft zu werden – immerhin darf man es für ziemlich unwahrscheinlich halten, dass auch das voranschleichende Quartett plötzlich im Kollektiv gewinnt.
Dies scheint schon deshalb abwegig zu sein, weil die Stimmungslage an Standorten wie Augsburg, Mainz und dem akut verletzungsgeplagten Hamburg zunehmend gen Null tendiert, während der Lunte witternde Verfolger mit einem Male vor Kraft kaum laufen kann.
“Wir haben immer an uns geglaubt als Team, auch wenn der Rest der Nation das nicht getan hat. Wir wussten, was wir können, und jetzt belohnen wir uns endlich für unseren Aufwand.”
– Sonny Kittel kämpft mit den Schanzern zunehmend erfolgreich gegen den Rest der Welt.
Insofern wäre es eine fast schon tragische Pointe, sollte nun am Sonntag auch der schöne Lauf der Ingolstädter plötzlich seinen Dienst versagen: Ein aberwitziges Szenario, das bei aller Euphorie aber sicherlich auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.
Sind die Süddeutschen in ihrer kurzen Zeit der Bundesligazugehörigkeit zum einen noch nie als Spezialisten in Sachen Siegesserien in Erscheinung getreten, scheint in der laufenden Saison zudem jedes Heimspiel mit erheblichen Risiken behaftet zu sein.
Angesichts der erst drei eingefahrenen Heimsiege bleibt den Oberbayern der Spott über die schwache Auswärtsbilanz der Lilien regelrecht im Halse stecken: Den jeweiligen Tabellenplätzen absolut angemessen, bietet zum Abschluss des Spieltages die heimschwächste Elf der Liga zum Empfang.
Die Lilien konnten noch nie in Ingolstadt gewinnen
Sollte es sich das bislang mit 13 Auswärtsniederlagen gestrafte Schlusslicht also vorgenommen haben, irgendwann doch noch einmal in der Fremde zuzulangen, hält der Audi-Sportpark hierfür die wahrscheinlich vielversprechendste Gelegenheit der Rückrunde bereit.
Zwar hatten sich die Lilien an Ort und Stelle schon im vorjährigen Aufsteiger-Duell in eine 1:3-Niederlage fügen müssten, von den fast ebenso selten aufgeführten unterklassigen Vergleichen kehrte die 98er aber bereits mehrfach mit einfachen Punktgewinnen zurück.
Frings: "Ingolstadt ist eine gute Truppe, die auch oft unglücklich verloren hat. Es wird eine schwere Aufgabe." #FCID98 pic.twitter.com/3z1KRMZr9v
— SV Darmstadt 98 (@sv98) 7. April 2017
Einer neuerlichen Punktejagd könnte nun der Umstand Vorschub leisten, dass aus Sicht der Darmstädter einem unbefangenen Auftritt nichts im Wege steht, während die Hausherren das Gefühl beschleichen dürfte, dass man mit einem Male wieder etwas zu verlieren hat.
Insofern wäre es sicherlich keine Überraschung, wenn die jüngst absolvierten unverkrampften Vorstellungen der Ingolstädter zunächst einmal Geschichte sind. Stattdessen dürfte sich sehr viel dreckige Arbeit erforderlich machen, um aus dem Kellerduell siegreich hervorzugehen.
Die Mission Heimsieg wird zudem von kleineren personellen Problemen erschwert. Nach der unlängst kassierten fünften gelben Karte muss der FCI mit Florent Hadergjonaj auf einen Spieler verzichten, der bislang noch immer das Vertrauen von Walpurgis genoss.
Video: Maik Walpurgis will die Aufholjagd gegen Darmstadt fortsetzen. (Quelle: YouTube/Die Schanzer)
Auch der Ausfall des Schweizers ändert jedoch freilich nichts daran, dass vorab sehr viel für einen weiteren Sieg der Schanzer spricht – zumal es den gastierenden Lilien schon in den vergangenen Wochen kaum einmal gelang, aus den geklärten Verhältnissen nennenswerten Profit zu ziehen.
Dass der Abstieg beim besten Willen nicht mehr vermeidbar ist, hat möglicherweise zwar zu einem Zuwachs an Gelassenheit, nicht aber an Qualität geführt; so scheint den Südhessen etwa auch die offensive Harmlosigkeit bis zum Saisonende treu zur Seite zu stehen.
Da ein Torerfolg mittlerweile schon fast wieder einen ganzen Monat auf sich warten lässt, kann von taktisch entfesselten Auftritten auch weiterhin keine Rede sein: Für die Schanzer scheinen sich somit beste Voraussetzungen zu bieten, die Englische Woche bis zum Ende durchzuziehen.
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