Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel Rasenballsportverein Leipzig gegen SV Werder Bremen – Anstoß am Sonntag, den 23. Oktober 2016 um 15:30 Uhr in Leipzig
Klar: Ein Vergleich zwischen den neureichen Leipziger Rasenballsportlern und dem traditionsbewussten 1. FC Kaiserslautern ist in aller Regel kaum zulässig. Doch wie schon der römische Gelehrte Cicero wusste, braucht es manchmal auch Ausnahmen, um gewisse Regeln zu bestätigen.
Einen triftigen Anlass für eine solche Ausnahme liefert nun der sächsische Brauseklub, indem er als erster Aufsteiger seit dem 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98 eine Startserie von sieben Spielen ohne Niederlage hingelegt hat.
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Wie märchenhaft die Lauterer Geschichte damals endete ist bekannt: Der FCK avancierte unter Erfolgscoach Otto Rehagel als Aufsteiger zum Sensationsmeister! Kein Wunder, dass sich nun die Frage stellt, ob ein derartiger Coup auch für die Bullen möglich wäre…
Leipzig gegen Bremen – die Wettquoten im Vergleich
Rangnick wiegelt ab und warnt vor Werder
Ralf Rangnick will von alledem nichts wissen. Der RB-Sportdirektor denkt lieber von Spiel zu Spiel. Sein Augenmerk richtet sich daher einzig und allein auf den sonntäglichen Gast aus Bremen, vor dem er die jungen Leipziger Überflieger eindringlich warnt:
„In Bremen ist durch den Trainerwechsel einiges in Bewegung geraten, das wird kein leichtes Spiel für uns.“
Rangnicks Respekt kommt freilich nicht von ungefähr: Seit Alexander Nouri auf dem Bremer Trainingsplatz das Sagen hat, ging es für die Werderaner steil bergauf. In bislang vier Partien unter der Leitung des Bundesliganovizen sammelten die zuvor punktlosen Grün-Weißen satte sieben Zähler.
Zudem reisen die Gäste mit der Empfehlung von drei ungeschlagenen Partien in Folge in die Red Bull Arena. Sozusagen das Sahnehäubchen markiert dabei der jüngste 2:1-Erfolg über Champions League-Teilnehmer Bayer Leverkusen.
Video: Nouris Sturm-Neuentdeckung Ousman Manneh fiebert dem Gastspiel in Leipzig bereits vorfreudig entgegen. (Quelle: YouTube/Werder Bremen)
Die Bullen erwarten Bremen mit breiter Brust
Die Leipziger Spieler sind dennoch durch und durch optimistisch, was die kommende Aufgabe anbelangt. Angesichts ihrer jüngsten Erfolge rücken sie derzeit ohnehin lieber die eigenen Stärken in den Vordergrund, anstatt sich ausufernd mit dem Gegner zu beschäftigen.
So auch Angreifer Yussuf Poulsen, der den Kontrahenten von der Weser schon mal vorwarnt: „Wenn wir solche Spiele wie zuletzt jede Woche abliefern, wird es schwer, uns zu schlagen.“
Selbstvertrauen scheint bei den Bullen momentan also reichlich vorhanden zu sein. Ein Problem sieht Abwehrmann Willi Orban darin jedoch keineswegs. Dies sei schließlich auch ein Grund dafür, dass sich der Gegner so schwer tue, Lösungen gegen die RB-Spielweise zu finden.

Was dem ersten Vernehmen nach selbstgefällig klingen mag, ist bei genauerem Hinsehen nicht zu verleugnen:
Denn ausgehend vom sensationellen Heimsieg über Vizemeister Dortmund am 2. Spieltag, wurde die Brust der Leipziger tatsächlich von Woche zu Woche breiter. Parallel dazu wuchs auch der Respekt der Gegner.
Von der großen Unbekannten aus dem Unterhaus kann in Bezug auf die Bullen daher längst nicht mehr die Rede mehr sein. Stattdessen umgibt den Leipziger Retortenklub beinahe schon die Aura eines Spitzenvereins.
„Das bisherige Schlüsselspiel war aber das 1:0 gegen Dortmund. Eine Mannschaft, die danach 17 Tore in drei Spielen macht, schießt gegen uns drei Mal aufs Tor. Das schafft man ja nur dann, wenn man einen Plan hat und den auch gut umsetzt.“
Auch RB-Coach Ralph Hasenhüttl sieht im Heimsieg gegen den BVB den Ausgangspunkt des Leipziger Laufs
Alle hören auf Hasenhüttl
Der Dank dafür gebührt in erster Linie dem Trainer: Ralph Hasenhüttl. Unter ihm hat sich die größtenteils aus Aufstiegshelden bestehende Leipziger Truppe rasend schnell an das Erstliganiveau angepasst.
Und ein Ende dieser Entwicklung scheint laut Sportchef Rangnick noch lange nicht in Sicht. Auch, weil es dem österreichischen Coach Tag für Tag aufs Neue gelinge, die Mannschaft mit seinen Ideen und seiner emotionalen Art zu begeistern.
Ein Umstand, der sich mitunter auch daran zeigt, dass selbst Edelreservisten wie DFB-Nachwuchshoffnung Davie Selke ihre undankbare Rolle geräuschlos annehmen und im Training weiter Vollgas geben.
Werder unter Nouri „wie neu“
Lob heimst momentan jedoch nicht nur Hasenhüttl, sondern auch sein Gegenüber Alexander Nouri ein. Gelingt es dem Bremer Coach doch scheinbar ebenso, seine Mannschaft mit Emotionalität und Authentizität mitzureißen.
„Seine persönliche Note“, sagt Verteidiger Lamine Sané, „tut uns allen gut, so können wir uns weiterentwickeln.“ Zudem scheint Nouri die Bremer Probleme beim Schopf zu packen, was sich nicht zuletzt an der nachweislich verbesserte Defensivarbeit zeigt:
Erschütterten das Werder-Gehäuse in den drei Partien unter Vorgänger Skripnik noch satte zwölf Einschläge, waren es in den vier Partien mit Nouri an der Seitenlinie nur noch halb so viele.
Laut Sané ganz klar der Verdienst des Trainers: „Wir arbeiten jetzt sehr viel im Bereich der Defensive, am Vermeiden von Gegentoren und von Ballverlusten. In der Offensive haben wir sowieso immer wieder unsere Chancen bekommen.“
Bestes Beispiel: Der jüngste Sensationssieg über Bayer Leverkusen (2:1), im Zuge dessen dem von der Papierform her klar überlegenen Gegner mit geschicktem Abwehrverhalten und beherztem Konterspiel der Garaus gemacht wurde.
An Nouris Arbeit lässt sich bislang also kaum etwas aussetzen. Die Betonung dabei liegt auf „kaum“, denn ein winziger Kritikpunkt findet sich letzten Endes doch:
Das erste „Zu-Null-Spiel“ lässt weiter auf sich warten – womöglich sogar über das kommende Wochenende hinaus, denn Leipzig ist neben den Bayern der bis dato einzige Bundesligist, dem an allen sieben Spieltagen mindestens ein Torerfolg gelungen ist.
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