Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel Bayer 04 Leverkusen gegen SV Darmstadt 98 am 10. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 5. November 2016 um 15:30 Uhr
Gegen RB Leipzig hatten die Lilien zuletzt ihre erste Heim-Niederlage der laufenden Saison kassiert. Nachdem sich die Darmstädter bei der 0:2-Schlappe als gänzlich chancenlos erwiesen, steuert die Mannschaft von Norbert Meier nun auch in Leverkusen auf eine “Mission: Impossible” zu.
Dabei hat es am allerwenigsten mit den Qualitäten der Werkself zu tun, dass den Südhessen vor der letzten Länderspielpause des Jahres der Absturz auf den Relegationsplatz droht: In der Fremde braucht es schließlich keine starken Gegner, um den 98ern die Punkte abzunehmen.
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Außer Spesen nichts gewesen
Hatten die Lilien in ihrer Aufstiegssaison noch sensationelle sieben Auswärtssiege eingefahren, lässt sich das Team auf Reisen mittlerweile regelmäßig zum Punktelieferanten degradieren; die aktuelle Auswärtsbilanz von 0 Zählern und 1:11 Toren wird selbst vom HSV und dem FC Ingolstadt getoppt.
So richtig deutlich wurde allerdings erst im DFB-Pokal, welche Kreise die Auswärtsschwäche gegenwärtig zieht; vom Viertligisten Astoria Walldorf bekam der Bundesligist vor Augen geführt, dass sich auch ein klassischer Underdog nach Strich und Faden blamieren kann.
Wenngleich Darmstadt das Scheitern im Cup-Wettbewerb sicherlich verschmerzen kann, hat sich der Klub doch zur Unzeit einen richtig enttäuschenden Auftritt gegönnt – immerhin ließen die vorherigen Gastspiele noch einen ganz, ganz leichten Aufwärtstrend erahnen.
War das Team anfänglich sowohl in Köln (0:2) als auch in Dortmund (0:6) meilenweit von etwas Zählbarem entfernt, fielen die sich anschließenden Niederlagen in Augsburg (0:1) und Mainz (1:2) schon um einiges gnädiger aus.

Um gegen Leverkusen zu punkten, ist von den Lilien – so wie hier im Training – voller Einsatz gefragt. (Quelle: Twitter/@sv98)
Bei der Auflistung dieser Resultate lässt sich nicht übersehen, dass die Offensivschwächen der Lilien in fremden Stadien ganz besonders extrem zum Tragen kommt, zumal auch der bislang einzige Treffer lediglich einem Elfmeter in der Nachspielzeit entsprang.
Zwar näherte sich das Angriffsspiel zumeist auch am Böllenfalltor bedrohlich einem Offenbarungseid an; mit den Fans im Rücken wurden gegen eigentlich überlegene Teams wie Frankfurt oder Hoffenheim dann gegebenenfalls aber auch Halbchancen für punkteträchtige Tore genutzt.
Im letzten Jahr triumphierten die Lilien
Andererseits ist es beileibe keine Neuigkeit, dass Darmstadt in aller Regel nur einen ziemlich überschaubaren Angriffswirbel entfacht: So stellte sich die bisweilen perfekte Chancenverwertung schon unter Dirk Schuster oft genug als lebensrettendes Elixier heraus.
Mit eben dieser Kaltschnäuzigkeit konnten sich die Lilien im Vorjahr etwa auch einen überraschenden 1:0-Triumph in der BayArena erzittern; der bereits in der 8. Minute erzielte Führungstreffer von Sulu hatte dank der unüberwindlichen Defensive bis Ultimo Bestand.
Leverkusen gegen Darmstadt – die Wettquoten im Vergleich
Folglich sind die Werks-Kicker gewarnt, dass auch mit schwächelnden Hessen nicht unbedingt gut Kirschenessen ist: Um den so dringend benötigten Dreier nicht in Gefahr zu bringen, sollten sich die Hausherren einen Rückstand also nach Möglichkeit ersparen.
Ausgerechnet dieser Punkt stellte sich im bisherigen Saisonverlauf jedoch als große Schwachstelle der Leverkusener heraus; in sieben der bislang absolvierten neun Ligaspiele war die Truppe von Roger Schmidt zwischenzeitlich ins Hintertreffen geraten.
Dabei spricht es zwar für die intakte Moral, dass Bayer gegen Hamburg, Mainz und Wolfsburg noch drei dieser Partien komplett drehte, insgesamt droht die regelmäßige Anfälligkeit dennoch die hehren Saisonziele der Gastgeber in Gefahr zu bringen.
Bayer steht weiter unter Druck
Nicht von ungefähr wurde die Werkself bereits am vergangenen Wochenende in ein gefühltes Endspiel geschickt: So stand schon bei den noch stärker schwächelnden Wölfen der bloße Anschluss an das tabellarische Mittelfeld auf dem Spiel.

Für den Teamgeist der Leverkusener dürfte der 2:1-Sieg in Wolfsburg ganz gut gewesen sein. (Quelle: Twitter/@bayer04fussball)
“Es ist nicht alles vom Feinsten, aber wir haben wieder Tuchfühlung.”
– Bezüglich des Tabellenstandes sieht Rudi Völler auch nach dem jüngsten Erfolgserlebnis noch immer einigen Optimierungsbedarf.
Da sich Bayer auch bei den Niedersachsen den obligatorischen Rückstand nicht ersparte, machte sich für das glückliche Ende unnötig viel Arbeit erforderlich; nach dem spät erzwungen 2:1-Erfolg hofft man in Leverkusen nun wieder einmal darauf, noch etwas länger von dem bewältigten Kraftakt zu zehren.
Dass mit einer solchen Initialzündung jedoch nicht unbedingt zu rechnen ist, rufen die zuvor eroberten Triumphe in Erinnerung: Ungeachtet der emotionalen Höhepunkte gegen Hamburg, Mainz und den BVB kam die Mannschaft in der Folge nicht über eine Einordnung im Mittelmaß hinaus.
Vor allem aus der sauberen Leistung gegen Dortmund kann die Werkself aber dennoch die Hoffnung schöpfen, den haarigen Aufgaben der näheren Zukunft gewachsen zu sein; nach der spielfreien Woche stehen mit RB Leipzig und Bayern München gleich zwei absolute Top-Teams vor der Tür.
Gerade dieses ambitionierte Programm könnte nun aber dazu führen, dass der Heim-Kick gegen die Lilien in der Wahrnehmung ein bisschen untergeht – zumal es durchaus verständlich wäre, wenn auch der zuvor bestrittene Trip nach Wembley eine etwas höhere Priorität genießt.
Bislang folgte die Enttäuschung immer auf dem Fuße, sobald Bayer einmal nicht an seine Grenzen ging; selbst das vermeintlich so harmlose Darmstadt könnte eine unkonzentrierte Vorstellung des Favoriten durchaus für seine eigenen Zwecke zu nutzen wissen.
Für Leverkusen gerät der samstägliche Termin somit zum großen Test, ob sich die Mannschaft ihrer unerfreulichen tabellarischen Lage mittlerweile bewusst geworden ist: Den Lippenbekenntnissen der vergangenen Tage muss der Vorjahresdritte nunmehr auch die angemessenen Taten folgen lassen.
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