Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Bundesliga Spiel VfL Wolfsburg gegen FC Bayern München am 31. Spieltag – Anstoß am Samstag, den 29. April 2017 um 18:30 Uhr
Der Topspiel-Termin am frühen Samstagabend zollt der jüngeren Wolfsburger Vergangenheit Tribut: Gerade einmal reichliche zwei Jahre ist es her, als der VfL den deutschen Rekordmeister letztmals zu einem Spitzenspiel in der Volkswagen-Arena empfing.
Konnten die Wölfe den hochkarätigen Gegner damals mit einem glatten 4:1-Erfolg entzaubern, dürfte sich das Wiedersehen für die Bayern deutlich angenehmer gestalten – die triste Gegenwart der Niedersachsen ist schließlich nur noch von Sorgen um den Klassenerhalt geprägt.
Großer Aufwand, nichts dahinter
Mit Andries Jonker droht sich mittlerweile bereits der dritte Trainer an der Aufgabe zu verheben, die tabellarischen Wogen in Wolfsburg zu glätten; auch seit der vor knapp zwei Monaten vollzogenen Entlassung von Valerien Ismael kam der Klub nicht spürbar voran.
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Angesichts der in den ersten vier Partien eingefahrenen acht Zähler war Jonker zwar für die berühmten kurzfristigen Effekte gut; die in den jüngsten vier Spielen kassierten drei Niederlagen haben die anfänglichen Erfolge jedoch längst wieder zunichtegemacht.
Die Stagnation lässt sich am untrüglichsten der bekanntlich stets die Wahrheit sprechenden Tabelle entnehmen: Seit der Niederländer am Ruder ist, hat sich der Vorsprung auf den Relegationsplatz sogar auf nur noch einen Zähler halbiert.
Auch die jüngste Niederlage bei der Alten Dame rief wieder einmal ins Bewusstsein, dass die seit langem bekannten Brandherde nach wie vor am Lodern sind: Schließlich wies die 0:1-Schlappe unrühmliche Parallelen zu Ismaels unfreiwilliger Abschiedsvorstellung gegen Bremen auf.
Obwohl die Wölfe sowohl gegen Werder als auch gegen die Hertha augenscheinlich dominierten, schlugen in beiden Fällen am Ende bittere Niederlagen zu Buche; somit ist es nicht zuletzt die mangelhafte Chancenverwertung, die den VfL im Tabellenkeller gefangen hält.
Wolfsburg gegen Bayern – die Wettquoten im Vergleich
Ein ähnliches Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag hatte sich kürzlich auch bei der über weite Strecken bestimmten 0:1-Schlappe gegen den SC Freiburg ergeben; beim torreichen 3:3 in Leverkusen vermochte die Mannschaft gleichfalls nicht genug aus ihrer Überlegenheit zu machen.
Am letzten Spieltag droht ein Drama
Allein beim Blick auf die in den letzten Wochen verschenkten Punkte drängt sich somit die Vermutung auf, dass den VfL Wolfsburg möglicherweise nur ein zweiter brauchbarer Vollstrecker von dem eigentlich angestammten Platz im obersten Tabellendrittel trennt.
Die momentane Abhängigkeit von Mario Gomez kommt die Niedersachsen schließlich stets dann teuer zu stehen, wenn der 70-fache Nationalspieler mal einen nicht so guten Tag erwischt – unter Jonker setzte es in sämtlichen Spielen Niederlagen, in denen der Stürmer torlos blieb.
Somit machen die Wolfsburger Auftritte zwar noch immer regelmäßig den Eindruck, dass der VfL für einen Absteiger ganz einfach viel zu viel zu bieten hat; das Saisonende könnte aber trotzdem den Beweis erbringen, dass eine Mannschaft auch in aller Schönheit untergehen kann.
Beim Blick auf die noch kommenden Aufgaben dürften so manchem VfL-Getreuen in jedem Falle schon einmal vorsorglich die Haare zu Berge stehen; nach den Prüfungen gegen München, Frankfurt und Gladbach steuert das Team auf ein Endspiel-Derby im Hamburger Volkspark zu.

“Wir haben immer noch Qualität. Die muss reichen, dass wir bis zum Ende der Saison die nötigen Punkte holen. Man muss einfach konzentriert sein.”
– Luiz Gustavo ist vor den Endspiel-Wochen vor allem an mentaler Kräftigung gelegen.
Um sich bereits vorab vom aktuell punktgleichen Dino abzusetzen, dürften den Wolfsburgern wohl lediglich die Spieltage 32 und 33 zur Verfügung stehen: Trotz gelegentlicher Ausreißer erweisen sich die Duelle gegen den FC Bayern zumeist als ein tiefrotes Tuch.
Ein Aufbaugegner für die Bayern
Wird von selten gesetzten Glanzlichtern wie dem eingangs erwähnten 4:1 oder dem 5:1 in der Meistersaison abgesehen, fiel in den Prestigeduellen gegen den Titelverteidiger kaum einmal eine Krume für die Wölfe ab.
So ist die miserable Gesamt-Bilanz von 4 Siegen, 5 Unentschieden und 30 Niederlagen zwar in erster Linie dem mittlerweile komplett verinnerlichten Horror vor der Allianz Arena geschuldet; auch daheim gab es allerdings in vier der letzten fünf Vergleiche nichts zu holen.
Etwas Mut macht aber immerhin die Tatsache, dass sich auch der Gast zuletzt nicht gerade als der beste FC Bayern aller Zeiten präsentierte; namentlich der ursprünglich als Saison-Höhepunkt angekündigte April stellte sich im Endeffekt als ziemlich unterirdisch heraus.
???? @MrAncelotti über @philipplahm: "Ich liebe seine Professionalität und Qualität. Ich bin traurig, dass er seine Karriere beendet." #FCBBVB pic.twitter.com/H5isryKFXP
— FC Bayern München (@FCBayern) 25. April 2017
Da es in den sechs Partien vor dem Pokal-Kracher gegen den BVB lediglich zu einem Erfolgserlebnis reichte, hat die Mannschaft von Carlo Ancelotti in den vergangenen Wochen ungewöhnliche viele Herausforderer glücklich gemacht.
Während sich Real Madrid weiterhin die erstmalige Titelverteidigung in der Champions League erhoffen darf, hatte es auch in den jüngsten vier Bundesliga-Duellen lediglich zu einem (umso überzeugenderen) Erfolg im deutschen Clasico gereicht.
Ist der Meister schon im Urlaubs-Modus?
Nach den enttäuschenden Resultaten in Hoffenheim (0:1) und Leverkusen (0:0) war der vorläufige Höhepunkt der Schaffenskrise gegen den FSV Mainz (2:2) aber freilich noch stark von den Eindrücken der unglücklich beendeten Dienstreise in die spanische Hauptstadt geprägt.
Insbesondere in der desolat bestrittenen ersten Halbzeit waren die körperlichen und seelischen Folgen des Champions-League-Scheiterns nicht zu übersehen; von den mutig agierenden Rheinhessen wurden die Münchner vor heimischer Kulisse kurzzeitig sogar an die Wand gespielt.
Nach dieser äußerst mäßigen Vorstellung bleibt es zunächst offen, ob die fußballerische Trauma-Bewältigung nunmehr abgeschlossen ist – oder ob das Heimspiel gegen den FSV lediglich den Auftakt eines gelangweilten Saison-Auslaufens zu sehen bekam.

Für die zweite Variante könnte die Tatsache sprechen, dass sich das Team den ganz großen Aufwand in der Liga getrost ersparen kann: Seit dem Leipziger Punktverlust auf Schalke dürfte feststehen, dass es in Sachen Meisterschaft nicht noch einmal spannend wird.
Andererseits sollte die Münchner spätestens das Pokal-Halbfinale daran erinnert haben, dass die Spielzeit noch nicht beendet ist: Und nach diesem Aha-Erlebnis muss es eigentlich der Anspruch der Bayern sein, nicht nochmals verzerrend in den Kampf um den Klassenerhalt einzugreifen.
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