Vorschau, Prognose und Wettquoten zu den Wetten auf den Meister, Auf- & Absteiger der 2. Bundesliga Saison 2015/16
Festgefahrene Verhältnisse waren der 2. Liga in der vergangenen Saison gänzlich unbekannt: Während der große Außenseiter aus Darmstadt mal eben bis in die Bundesliga durchmarschierte, mussten Traditionsvereine wie 1860 München und der FC St. Pauli bis zum letzten Spieltag (und teilweise sogar darüber hinaus) um den Erhalt der Klasse bangen. Nachdem mit dem FC Ingolstadt und den hessischen Lilien zwei vermeintliche Leichtgewichte den Fahrstuhl nach oben nehmen durften, werden sich nun in der neuen Spielzeit vermutlich noch mehr ambitionierte Mannschaften um die begehrten Spitzenplätze bewerben – was durchaus dazu führen kann, dass der eine oder andere Aufstiegsaspirant plötzlich doch wieder nur im Tabellenkeller zu finden ist.
Doch obwohl in der 2. Liga somit ein einziges Durcheinander zu herrschen scheint, fällt es den Wettanbietern letzten Endes gar nicht so schwer, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen: Zumindest wenn es um die Anwartschaft auf den Meistertitel geht, haben die Buchmacher nämlich nur einen ganz heißen Kandidaten auf dem Zettel. Im zweiten Jahr ihrer Liga-Zugehörigkeit wird den Leipziger Rasenballsportlern nunmehr die Erstürmung der Bundesliga zugetraut. Nachdem das fußballerische Lieblingsprojekt von Dietrich Mateschitz in der Vorsaison etwas überraschend nur auf der Stelle trat, soll dem Verein künftig so mancher hochkarätige Neuzugang endlich wieder Flügel verleihen – insbesondere der für die Rekord-Summe von 8 Millionen Euro in Bremen abgeworbene Selke könnte die Sachsen ein Stückchen weiter in Richtung Champions League schießen.
Die Rasenballer sind der FC Bayern der 2. Liga
Von den Wettanbietern wird es überdies offenbar auch als eine vertrauensbildende Maßnahme verstanden, dass sich Ralf Rangnick in der neuen Saison höchstpersönlich um den Aufstieg kümmern möchte: Hatte der einstige Vater des Hoffenheimer Aufschwungs in den letzten Jahren an den beiden Red-Bull-Standorten Salzburg und Leipzig mehr das große Ganze im Blick, streift sich der 57-Jährige nun erstmals seit seinem Burnout wieder den Trainingsanzug über. Während somit tatsächlich ziemlich viel für die Brause-Kicker aus der sächsischen Metropole spricht, räumen aber auch die Buchmacher ein, dass der Marsch in die Bundesliga nicht zum Spaziergang taugt – immerhin werden sich neben den zuletzt nur knapp gescheiterten Teams aus Karlsruhe und Kaiserslautern auch die Absteiger aus Freiburg und Paderborn um die sofortige Rückkehr in das Oberhaus bemühen.
Zwar machten bereits die vorjährigen Absteiger aus Braunschweig und Nürnberg die Erfahrung, dass die Vertreibung aus der Bundesliga tiefe Spuren hinterlässt; insbesondere dem Freiburger Sport-Club ist es sicherlich aber dennoch zuzutrauen, mit dem unvermeidlichen personellen Aderlass konstruktiv umzugehen. Schon allein der weiterhin im Breisgau in der Verantwortung stehende Christian Streich bürgt schließlich dafür, dass geradezu im Handumdrehen wieder eine schlagkräftige Truppe an der Dreisam kickt – dagegen stellt es für die Leidensgenossen aus Ostwestfalen vermutlich eine zusätzliche Bürde dar, dass nach der Vertreibung aus dem Bundesliga-Paradies auch der Erfolgstrainer André Breitenreiter das gesunkene Schiff verlassen hat.
Die halbe Liga will nach oben
Neben dem KSC und Lautern sind darüber hinaus auch noch die weiteren „Sitzenbleiber“ aus Nürnberg, Braunschweig und Düsseldorf zum erweiterten Kreis der Meisterschaftsanwärter zu zählen – nicht nur an jenen drei Standorten würde man sich aber freilich gern schon mit dem bloßen Aufstieg über einen der beiden folgenden Tabellenplätze zufrieden geben. Immerhin ist davon auszugehen, dass trotz der bescheidenen Quotenlage bei den Langzeitwetten auch von Mannschaften wie Union Berlin, dem FC St. Pauli, Greuther Fürth oder dem VfL Bochum mit dem Sprung nach oben geliebäugelt wird: Zugleich müssen diese Teams allerdings wohl auch befürchten, bei ausbleibenden Erfolgen rasch in den Würgegriff des Abstiegskampfes zu geraten.
Als erste Kandidaten auf die 3. Liga haben die Wettanbieter jedoch jene beiden Vereine vorgemerkt, die angesichts ihrer traditionell kleinen Etats schon im Vorjahr zum Kreis der großen Abstiegs-Favoriten zählten: Hatte sich der FSV Frankfurt zuletzt dann tatsächlich erst am dramatischen 34. Spieltag ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga gesichert, wurde der SV Sandhausen dagegen allein durch einen Punktabzug auf den letzten Metern noch einmal etwas in Bedrängnis gebracht. Aufgrund der beanstandeten finanziellen Unregelmäßigkeiten werden die Süddeutschen nun auch mit einer Hypothek von drei Minuspunkten in die neue Saison geschickt – aus Sicht der Buchmacher denkbar schlechte Voraussetzungen, um den sich abzeichnenden Überlebenskampf in Angriff zu nehmen.
Wird es für die Aufsteiger eng?
Dennoch dürfte es um die ganz weit hinten erwarteten Teams vom Bornheimer Hang und dem Sandhäuser Hardtwald vermutlich nicht so schnell einsam am Tabellenende werden: Muss sich zum einen nämlich ebenso der 1. FC Heidenheim nach aller Voraussicht mächtig nach der Decke strecken, scheinen die Buchmacher darüber hinaus auch vom Leistungsvermögen der beiden Aufsteiger aus Bielefeld und Duisburg nicht so recht überzeugt zu sein. Obwohl die Liga-Neulinge der Vorsaison noch für jede Menge Furore sorgten, müssen sich die Arminia und der MSV nun erst einmal mühsam ihre ersten Sporen verdienen – folglich wäre es keine Sensation, sollte es für das Duo nach nur einem Jahr bereits wieder in die andere Richtung gehen.