Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Champions League Rückspiel FC Bayern München gegen Atletico Madrid – Halbfinale – Anstoß am Dienstag, den 03. Mai 2016 um 20:45 Uhr
Auch Minuten nach dem Abpfiff des Halbfinal-Hinspiels herrschte im Madrider Estadio Vicente Calderon noch Riesenjubel. Kein Wunder, soeben hatte Gastgeber Atletico dem großen FC Bayern eine 1:0-Niederlage zugefügt und damit die Tür zum Mailänder Finale weit aufgestoßen.
Immer diese Spanier…
Der Münchener Anhang zog dagegen enttäuscht von dannen. Bereits zum dritten Mal hintereinander musste sich ihr FCB in einem Halbfinal-Hinspiel einer spanischen Mannschaft geschlagen geben, ohne das so wichtige Auswärtstor erzielt zu haben.
Ein schlechtes Omen für das Rückspiel am kommenden Dienstag…
Denn sowohl 2014 (Real Madrid) als auch 2015 (FC Barcelona) erwiesen sich die jeweiligen Kontrahenten von der iberischen Halbinsel als zu abgezockt, um ihnen in der heimischen Allianz Arena noch Herr zu werden.
Bayern München gegen Atletico Madrid – die Wettquoten im Vergleich
Bayern um Zuversicht bemüht
Gegen das konterstarke Defensivbollwerk Atleticos droht nun dasselbe Schicksal. Nichtsdestotrotz gaben sich die bayerischen Protagonisten in den Katakomben des Vicente Calderon überraschend optimistisch, was das Weiterkommen anbelangt.
Coach Pep Guardiola betonte zum Beispiel, dass sein Team nur ein Tor für die Verlängerung bräuchte. Derweil haderte sein Landsmann Xabi Alonso zwar mit dem Ergebnis, glaubt aber dennoch, „dass wir im Rückspiel gegen sie gewinnen können. Wir sind Bayern, wir müssen kämpfen.“

Da war es wieder, dieses typisch-münchnerische „Mia san Mia“, von dem beim Hinspiel vor allem in der ersten Hälfte kaum etwas zu sehen war. Nicht wenige machen dafür Guardiolas Verzicht auf Thomas Müller verantwortlich.
Müller in München wohl wieder von Anfang an
So auch Ex-Coach Ottmar Hitzfeld, der sogar behauptet: „Müller ist für Bayern wie Messi für Barca. In wichtigen Spielen ist er nicht zu ersetzen, auch wegen seiner Mentalität.“ Sicherlich ein gewagter Vergleich, mit dem der nunmehrige Sky-Experte jedoch nicht ganz Unrecht hat.
Davon zeugen nicht zuletzt die Statistiken: Denen zufolge ist Müller nämlich nicht nur der beste deutsche Champions League-Goalgetter aller Zeiten (36 Treffer), sondern auch der Mann, der den Weg ins Semifinale mit seinen immens wichtigen Toren gegen Juventus und Benfica überhaupt erst geebnet hat.
Ganz nebenbei ist der 26-Jährige aufgrund seiner Willenskraft natürlich auch als emotionaler Leader von unschätzbarem Wert.
„Ich bin mir sicher, dass Thomas Müller noch ein Tor macht im Halbfinale.“
– Philipp Lahm setzt im Rückspiel auf die Trumpfkarte Thomas Müller.
Wohl auch deshalb kann es sich Guardiola – der zwar für seine Genialität in taktischen Belangen verehrt wird, wenn es mal nicht so läuft aber auch als sturköpfig und eigenwillig gilt – im Rückspiel nicht mehr erlauben, den Publikumsliebling auf der Bank zu lassen.
Atletico strotzt vor Selbstvertrauen
Anders als Guardiola, konnte dessen Trainer-Pendant Diego Simeone mit dem Hinspiel natürlich vollauf zufrieden sein: „Es war ein großartiges Spiel. Jeder hat an sich geglaubt und wir haben sehr gut verlagert. Das Rückspiel wird auch großartig.“
In München wird seine Mannschaft wohl mit einer ähnlichen Marschroute wie im ersten Duell zu Werke gehen – in der Defensive nahezu perfekt organisiert und vorne immer für einen Treffer gut.
Oder mit den Worten von Sturmspitze Antoine Griezmann ausgedrückt: „Unser Spiel ist unser Spiel: Gut verteidigen und unsere Chancen nutzen.”
Video: Saul Niguez`sehenswerter Treffer zum 1:0-Endstand und weitere Hinspiel-Highlights. (Quelle: YouTube/Soccer Eleven)
Treffen die Colchoneros, wird`s für Bayern brenzlig
Dass die Madrilenen auch auswärts ein unangenehmer Gegner sind, haben sie in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Zuletzt im Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona (1:2), als Altstar Fernando Torres bereits in der 25. Minute die Führung und damit den so wichtigen Auswärtstreffer erzielte.
Ein Szenario, vor dem sich Lahm & Co. definitv in Acht nehmen sollten. Andernfalls wären gegen die mutmaßlich weltbeste Hintermannschaft schon mindestens drei Treffer vonnöten, um doch noch ins Endspiel einzuziehen.
Immerhin: Diesmal dürfen die Münchener wieder auf einem kurzen gewässerten Rasen ihr Glück versuchen, was ihrer „Pass-Maschinerie“ – anders als das bewusst lang, stumpf und trocken gehaltene Grün in Madrid – sicherlich entgegenkommt.