Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Champions League Spiel Legia Warschau gegen Borussia Dortmund am 1. Spieltag der Gruppe F – Anstoß am Mittowch, den 14. September 2016 um 20:45 Uhr
Nach einer Pause von einer Saison und einem unfreiwilligen Ausflug in die Europa League darf Borussia Dortmund nun wieder im „Konzert der Großen“ mitspielen.
In der Gruppe F der Champions League bekommen es die Schwarz-Gelben bei ihrem „Königsklassen-Comeback“ mit Real Madrid, Sporting Lissabon und Auftaktgegner Legia Warschau zu tun.
→ Dortmund gewinnt gegen Legia Warschau: zur besten Quote bei Interwetten
Über die einjährige CL-Abstinenz des BVB kann man in Polen dagegen nur schmunzeln – 20 Jahre mussten die Osteuropäer darauf warten, um wieder mit einem Klub in der Beletage des europäischen Fußballs vertreten sein zu können. Damals waren sie das mit Widzew Lodz.
Allerdings hätte die polnische Durststrecke auch schon ein paar früher Jahre zu Ende gehen können – nämlich eben durch Legia Warschau. Was aufgrund der eigenen Dummheit aber verpasst wurde.
Legia Warschau gegen Dortmund – die Wettquoten im Vergleich

Die verspätete CL-Premiere von Legia Warschau
Legia zerlegte in der 3. Quali-Runde den schottischen Traditionsverein Celtic Glasgow zuerst zu Hause mit 4:1 und führte auch im Rückspiel mit 2:0. Der Aufstieg in die nächste Runde war so gut wie perfekt.
Da die Warschauer aber in der 88. Minute des Rückspiels mit Abwehrspieler Bartosz Bereszynski einen gesperrten Spieler einwechselten (er wurde in der Vorsaison in der Europa League ausgeschlossen, hatte die 3-Spiele-Sperre aber noch nicht verbüßt), platzte der CL-Traum aber.
Das Rückspiel wurde nämlich mit 3:0 für Celtic strafverifiziert und so stiegen die Schotten bei einem Gesamtscore von 4:4 aufgrund der Auswärtstorregel ins Play-Off auf. Legia musste sich mit der Europa League zufrieden geben.
Nun hat es der polnische Traditionsklub aber endlich in die „Königsklasse“ geschafft – auf dem Weg dorthin wurden zunächst Mostar und Trencin und zuletzt im Play-Off der irische Klub FC Dundalk aus dem Weg geräumt.
Video: Bevor es Borussia Dortmund in CL mit Real Madrid zu tun bekommt, wartet auswärts noch Legia Warschau. (Quelle: YouTube/SPOX)
Doch nach der Freude über die Zugehörigkeit in die Riege der besten Fußball-Klubs Europas dürfte sich beim polnischen Meister nun langsam Panik breit machen.
Denn: Die Leistungen in der noch jungen Saison lassen die Befürchtung zu, Legia wird beim CL-Debüt lediglich die Rolle des Prügelknaben einnehmen – vor allem, wenn es gegen die Schwergewichte Real und jetzt eben Dortmund geht.
In der polnischen Liga rangiert der elffache polnische Titelträger nach 7 Spieltagen lediglich auf Rang 10 – mit einer mittelmäßigen Bilanz von zwei Siegen, drei Remis, zwei Niederlagen und 7:7 Toren.
Der Grund: Meistertrainer Stanislaw Tschertschessow hat den Klub im Sommer verlassen und ist nun Nationaltrainer von Russland. Zudem ginge auch drei andere Stützen: Ondrej Duda (offensives Mittelfeld) zu Hertha BSC, Ariel Borysiuk (defensives Mittelfeld) zu den Queen’s Park Rangers und Innenverteidiger Igor Lewczuk nach Bordeaux.
Trotz der Abgänge und noch immer anhaltenden Neufindungsphase will sich Keeper Arkadiusz Malarz jedoch nicht schon im Vorhinein geschlagen geben.
„Das ist eine große Chance, sich in Europa zu präsentieren. Warum sollten wir der Prügelknabe der Gruppe sein“, fragte der Torhüter. „Wer hätte gedacht, dass nach der EM die Fußball-Welt die Namen unserer Nationalspieler kennen würde? Wir haben jetzt die gleiche Chance. Wir können viel von den Stars, die Jahr für Jahr in der Champions League spielen, lernen.“
Tuchel ist noch nicht voll zufrieden mit dem “neuen BVB”
Wie eben von Borussia Dortmund. Die Gemeinsamkeit: Auch beim BVB gab es im Sommer einen Umbruch. Doch im Gegensatz zu den Polen funktioniert die neuformierte Mannschaft schon ganz gut.
Am 1. Spieltag der Bundesliga wurde gegen Mainz zwar mit 2:1 gewonnen, doch BVB-Coach Thomas Tuchel war nicht restlos zufrieden mit dem Erst-Auftritt. Es gäbe noch viel Verbesserungsbedarf und in seiner Analyse fielen Worte wie “zäh”, “nervös”, “mühsam” und “Arbeitssieg”.
Video: Die Dortmunder Zimmerkollegen Marcel Schmelzer und Nuri Sahin im verbalen Privat-Duell. (Quelle: YouTube/Borussia Dortmund)
Dennoch dürfte sich Dortmund grundsätzlich am richtigen Weg befinden. Die neuen Offensiv-Kräfte um Ousmane Dembele und Andre Schürrle zeigten gegen Mainz mehr als nur ansatzweise ihr großes Potenzial, ebenso Sebastian Rode im defensiven Mittelfeld wie auch Marc Bartra in der Innenverteidigung.
Das sollen sie nun auch beim Comeback in der Champions League tun. Ob auch Heimkehrer Mario Götze dazu die Gelegenheit bekommen wird, ist noch nicht absehbar.
Gegen Mainz kam er noch nicht zum Einsatz, dafür aber in der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Norwegen – allerdings auf der von ihm wenig geliebten Position des Mittelstürmers.
Beim BVB wünscht er sich eine Position im zentralen Mittelfeld. „Ich fühle mich im Zentrum am wohlsten – auf der Acht, auf der Zehn”, sagte er bei seiner Rückkehr nach Dortmund. Das Gute dabei: Auch Tuchel plant mit ihm auf diesen Positionen.
Der Auftakt beim polnischen CL-Neuling könnte zumindest eine ideale Gelegenheit für einen Testlauf unter Wettkampfbedingungen sein.
Legia als gutes Omen für Dortmund?
Denn der BVB geht als haushoher Favorit in diese Partie – das spiegelt sich auch in Marktwerten dieser beiden Mannschaften wider: Dortmunds Kader ist mit insgesamt 339 Millionen Euro zehn Mal so viel Wert wie jener von Legia Warschau, der lediglich auf 30,45 Mio. Euro kommt.
Als teuerster Legia-Spieler gilt der offensive Mittelfeldspieler Vadis Odjidja-Ofoe mit einem Marktwert von 4,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Wertvollster Dortmunder ist Pierre-Emerick Aubameyang mit 45 Mio. Euro.
Bei einer solchen Diskrepanz zwischen diesen beiden Klubs, die noch kein Pflichtspiel gegeneinander bestritten haben, ist auch für die Wettanbieter die Sache ganz klar.
Während für einen Dortmund-Sieg die Wettquoten zwischen 1,30 und 1,50 liegen, gibt es für einen Tipp auf einen polnischen Heimsieg fast das 9-fache des Wetteinsatzes zu gewinnen.
Und vielleicht dient Legia Warschau ja als gutes Omen für den BVB. Als in der Saison 1996/1997 zum letzten Mal ein polnisches Team in der CL vertreten war (damals Lodz) war damals auch Dortmund einer der Gruppengegner – und am Ende der Saison gewann der BVB erstmals die Champions League.