Mit den gestrigen Siegen von Bayern München und Schalke 04 gelang den deutschen Teams in der Champions League am 3. Spieltag ein Auftakt nach Maß. Schon heute Abend (20:45 Uhr) stehen die nächsten Duelle mit Bundesliga-Beteiligung auf dem Plan. Unter anderem empfängt Bayer Leverkusen dabei in der heimischen BayArena den russischen Meister Zenit St. Petersburg.
Für die Mannschaft von Roger Schmidt könnte diese Partie richtungsweisend im Hinblick auf den weiteren Verbleib im Wettbewerb sein. Nach der ärgerlichen Auftaktniederlage in Monaco (0:1) und dem überzeugenden 3:1-Heimerfolg über Benfica Lissabon liegt Bayer in der Gruppe C momentan auf Rang 3 hinter den Zweitplatzierten Monegassen und dem Spitzenreiter aus St. Petersburg (beide 4 Punkte). Sollte sich die „Werkself“ also am heutigen Abend gegen die direkte Konkurrenz aus der Zarenstadt durchsetzen, würde dies die Tür zum Achtelfinale weit aufstoßen.
→ Leverkusen gewinnt gegen Zenit: zur besten Quote 1,85 bei Interwetten
Doch lässt sich bereits erahnen, dass Zenit St. Petersburg dasselbe Ziel verfolgt. Schließlich reist der Tabellenführer der russischen Premjer Liga nach einer Serie von 16 Pflichtspielen ohne Niederlage mit riesigem Selbstvertrauen ins Rheinland. Auch in der Königsklasse lief für die Elf von André Villas-Boas bislang vieles rund. Nach einem 2:0-Erfolg bei Benfica Lissabon und einem torlosen Remis gegen den AS Monaco thront der Europa League-Sieger von 2008 mit besten Aussichten auf das Achtelfinale an der Tabellenspitze.
Leverkusen hadert mit Konzentrationsfehlern
Laut Coach Roger Schmidt war die Zeit nach dem vergangenen Ligawochenende zu kurz, um sich mit gezielter Trainingsarbeit auf den Gast aus St. Petersburg vorzubereiten. Ohnehin standen Aufarbeitung und Analayse der ärgerlichen Bundesliga-Partie beim VfB Stuttgart im Vordergrund. Im Schwabenland offenbarte die Werkself schließlich zum wiederholten Male eklatante Konzentrationsschwächen und verschenkte nach einer 3:0-Halbzeitführung den sichergeglaubten Sieg. Dennoch zeigen sowohl die überragende erste Halbzeit in Stuttgart, als auch die tolle Heimbilanz von 10 ungeschlagenen Spielen in Serie was Calhanoglu, Son & Co. zu leisten im Stande sind. Auch die Wettanbieter sehen im leichtfertig vergebenen Sieg gegen Stuttgart keinen Beinbruch und glauben, dass die Leverkusener das heutige Königsklassenduell für sich entscheiden werden (Bestquote 1,85 bei Interwetten).
Bayer Leverkusen gegen Zenit St. Petersburg – die Wettquoten im Vergleich
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Dennoch warnt Schmidt vor den technisch versierten Zarenstädtern und ihrem schnellen Umschaltspiel. Ziel sei es den Russen ihre Stärken zu nehmen und gut zu verteidigen, falls sie gefährlich am eigenen Strafraum auftauchen. Ob die Abwehrspieler Ömer Toprak (Erkältung) und Sebastian Boenisch (Fersenprobleme) dabei behilflich sein werden, bleibt fraglich. Die verletzten Routiniers Gonazlo Castro und Simon Rolfes fehlen hingegen definitiv. Dafür kehrt mit Lars Bender ein unumstrittener Führungsspieler zurück ins zentrale Mittelfeld.
Nur Shatov fehlt
Anders als Roger Schmidt kann André Villas-Boas in personeller Hinsicht beinahe aus dem Vollen schöpfen. Abgesehen vom nach wie vor fraglichen russischen Nationalspieler Oleg Shatov (Muskelprobleme), ist in der BayArena mit dem kompletten Star-Aufgebot von Zenit zu rechnen. Somit müssen sich die Leverkusener nicht nur auf den brasilianischen Ausnahmestürmer Hulk, sondern auch auf ein hochklassiges und spielstarkes Mittelfeld um Axel Witsel, Javi Garcia und Danny einstellen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die russische Defensive seit der sommerlichen Verpflichtung von WM-Finalist Ezequiel Garay stabiler denn je präsentiert (erst 6 Gegentore in der Premjer Liga).
Das bis dato einzige St. Petersburger Gastspiel in der BayArena – anlässlich des UEFA-Pokal-Viertelfinals 2008 – sollte bei der Schmidt-Elf ebenfalls die Alarmglocken schrillen lassen. Eine favorisierte Leverkusener Mannschaft mit den Stars Arturo Vidal, Bernd Schneider und Theofanis Gekas ging damals sang- und klanglos mit 1:4 unter.