Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Champions League Qualifikationsspiel der 3. Runde (Rückspiel) Young Boys Bern gegen Schachtar Donezk in Bern – Anstoß am Mittwoch, den 3. August 2016 um 20:15 Uhr
Bei der 0:2-Niederlage in Lwiw wurde den BSC Young Boys am vergangenen Dienstag ein Klassenunterschied vor Augen geführt. Folglich spricht so gut wie gar nichts dafür, dass dem Schweizer Vizemeister nun im Rückspiel vor heimischer Kulisse doch noch die Trendwende gelingt.
Selbst Trainer Adi Hütter machte nach Schachtars Machtdemonstration den Eindruck, den Kampf um den Einzug in die Playoffs bereits aufgegeben zu haben: “Es ist toll, spielt so ein Team in Bern, es wird auch dieses Jahr in der Champions League eine starke Rolle spielen.”
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Hütter fehlt der Wunderglaube
Überhaupt kam Hütter hinsichtlich der Qualität des Gegners gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Folglich musste sich der YB-Coach fast schon zu der Durchhalteparole zwingen, dass mit einer “perfekten Leistung” im Stade de Suisse vielleicht ja doch noch etwas möglich ist.
Nun mag es zwar nicht den üblichen Gepflogenheiten entsprechen, dass ein Trainer bereits früher als unbedingt nötig die weiße Fahne schwenkt – im vorliegenden Fall stellt Hütter mit seiner Einschätzung jedoch vor allem einen bestens funktionierenden Realitätssinn unter Beweis.
YB Bern gegen Donezk – die Wettquoten im Vergleich
“Da ist schon sehr viel Qualität vorhanden. Es ist beeindruckend, wie Schachtar Druck machen kann, den Ball laufen lässt und viele Entscheidungen richtig trifft.”
– Adi Hütter scheint im Hinspiel zu einem Fan des ukrainischen Vizemeisters geworden zu sein.
Selbst wohlwollende Betrachter mussten schließlich eingestehen, dass YB mit dem 0:2 in der “Wahlheimat” von Donezk ausgesprochen glimpflich davongekommen war; der verschüchterte Auftritt der Eidgenossen kam vor allem in der zweiten Halbzeit einer Kapitulationserklärung gleich.
Die Hausherren hatten nach dem Wideranpfiff allerdings auch davon profitiert, dass sich der Gast schon nach 55 Minuten mit der Herausstellung von Innenverteidiger Vilotic selbst vorentscheidend schwächte. Danach drückte Donezk die überforderten Young Boys mehr denn je gegen die Wand.
Video: Die Highlights des Hinspiels zwischen Donezk und den Young Boys (2:0 für Schachtar) kurz zusammengefasst. (Quelle: YouTube/FC Shakhtar Donetsk)
Gerndt “entführt” ein bitteres Souvenir
Angesichts des gerade noch in Grenzen gehaltenen Schadens wurde den Schweizern der eigentliche Schockmoment erst nach der Rückreise zuteil; bei dem kurz nach dem Wiederanpfiff vom Platz humpelnden Alexander Gerndt wurde eine Bänder- und Kapselverletzung diagnostiziert.
Die nunmehr erforderlich gewordene Operation hat zur unangenehmen Folge, dass der Stürmer seinem Klub mindestens drei Monate fehlen wird – im ungünstigsten Falle kehrt der 30-Jährige sogar erst in der Rückrunde auf den Rasen zurück.
Dass Gerndt somit natürlich auch das Rückspiel gegen Donezk verpasst, dürfte sich als das kleinste Problem der Young Boys erweisen; immerhin war der vorerst das Krankenbett hütende Goalgetter als ein entscheidender Faktor im beabsichtigten Generalangriff auf den FC Basel vorgesehen.

Als Trostpflaster darf jedoch zumindest davon ausgegangen werden, dass der jüngst des Feldes verwiesene Vilotic keine zusätzliche Lücke in Wankdorf hinterlässt: Mit dem im Hinspiel noch gesperrten Steve von Bergen meldet sich am Mittwoch eine deutlich zuverlässigere Option zurück.
Überhaupt kann Adi Hütter erleichtert zur Kenntnis nehmen, dass sich die personelle Situation in der Verteidigung zunehmend entspannt: Mussten in Lwiw gleich vier etatmäßige Abwehrspieler passen, steht nun möglicherweise auch Florent Hadergjonaj vor seinem Startelf-Comeback.
Auch die beiden Rückkehrer können aber natürlich nur bestenfalls dafür sorgen, dass es beim zweiten Duell gegen Schachtar nicht ganz so dicke kommt – für die benötigte Aufholjagd macht sich hingegen in erster Linie ein offensives Wunder erforderlich.