Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Halbfinale im DFB-Pokal Hertha BSC gegen Borussia Dortmund – Anstoß am Mittwoch, den 20. April 2016 um 20:30 Uhr
Innerhalb weniger Tage setzte der BVB zuletzt gleich mehrere Titel-Optionen in den Sand: Nach dem K.o. in der Europa League wird den Dortmundern im DFB-Pokal bereits die allerletzte Chance geboten, die eigentlich hervorragende Saison doch noch mit einem großen Triumph zu Ende zu bringen.
Wie Hobby-Psychologen behaupten, kommt das am Mittwoch zu absolvierende Halbfinale im Berliner Olympiastadion aber nicht zur allerbesten Zeit; gedanklich dürften die Borussen schließlich noch eine ganze Weile mit den Geschehnissen an der Anfield Road beschäftigt sein.
Hertha BSC gegen Dortmund – die Wettquoten im Vergleich
Klopp schockt den BVB
Wurde das die letzten Meister-Hoffnungen begrabende 2:2 im Revier-Derby noch mit einem lässigen Schulterzucken abgetan, muss es der Borussia nun doch erhebliche Schmerzen bereiten, wie die fatale 3:4-Niederlage beim FC Liverpool zustande gekommen war.
Obwohl die Westfalen am vergangenen Donnerstag bis zur 66. Minuten souverän mit 3:1 in Führung lagen, geriet der Ausflug auf die Insel noch zur Farce: Ausgerechnet Jürgen Klopp brachte seiner alten Liebe mit einem verrückten Schlussspurt die schmerzlichste Niederlage der gesamten Spielzeit bei.
Video: Nach der bitteren Niederlage in Liverpool suchte Dortmund-Trainer Thoams Tuchel nach Erklärungen. (Quelle: YouTube/Borussia Dortmund)
Der BVB musste sich somit in die bittere Wahrheit fügen, dass die Mentalitäts-Monster des europäischen Fußballs mittlerweile nicht mehr im Signal Iduna Park zu Hause sind; in der entscheidenden Phase schienen die Borussen einfach nicht heiß genug auf den Sieg zu sein.
Dies ist vor allem deshalb eine gefährliche Erkenntnis, weil sich nun auch der nächste Gegner schier für den ganz großen Erfolg verzehrt; bei der Hertha würde fast jeder Spieler eine Niere dafür geben, wenigstens einmal bei einem Endspiel im eigenen Wohnzimmer mit von der Partie zu sein.
Lebt die Hertha ihren Traum?
Dem Traum vom „Finale dahoam“ hecheln die Berliner schließlich schon vergeblich hinterher, seit das Pokal-Endspiel vor 31 Jahren eine dauerhafte Heimat in der Hauptstadt fand – und viel zu oft stellten sich dabei bereits die Pflichtübungen in den ersten Runden als unüberwindliche Hürde heraus.
“Hertha BSC in Berlin im Endspiel – darüber würden die Fans noch in Jahrzehnten reden.”
– Schon nach dem Sieg im Viertelfinale wusste Pal Dardai zu berichten (hier: im Magazin 11Freunde), dass den Berliner Fans der DFB-Pokal über alles geht.
Dass die aktuelle Hertha-Generation nun aber endlich das Zeug zum Finalisten hat, zeichnete sich schon im Verlauf der gesamten Spielzeit ab; Pal Dardai hat aus einem ewigen Sorgenkind einen aussichtsreichen Kandidaten auf die Champions League geformt.
Den eroberten dritten Tabellenplatz konnten die nunmehrigen Gastgeber nicht zuletzt auch im Liga-Heimspiel gegen die Borussen bestätigen; neben den Bayern und Schalke war es in der Rückrunde nur noch den Berlinern gelungen, die Schwarz-Gelben zu einer gerechten Punkteteilung zu überreden.
Der DFB-Pokal verspricht Dortmund Trost
Mit dem torlosen Remis stellte die Hertha unter Beweis, dass sie zumindest im eigenen Stadion der nationalen Elite das Wasser reichen kann – in der angestammten Arena musste sich die alte Dame bei keinem der letzten zehn Auftritte in der Bundesliga geschlagen geben.
Die Prognosen der Wettanbieter lassen jedoch vermuten, dass Liga und Pokal dann eben doch zwei gänzlich verschiedene Paar Schuhe sind; aufgrund der hohen Siegquote von 6,0 scheint das Endspiel erneut auf die Teilnahme der Hertha verzichten zu müssen.
Wird über den Ausgang des zweiten Halbfinales dagegen erst in der Verlängerung oder dem Elfmeterschießen entschieden, gibt’s immerhin noch etwas mehr als den vierfachen Einsatz zurück; der Favoritensieg der Borussen ist derweil „nur“ mit einem Höchstwert von 1,65 quotiert.