Von den 24 für die Europameisterschaft qualifizierten Nationen wurde am Samstagabend gebannt nach Paris geblickt: Mit der Auslosung der sechs Vorrundengruppen nimmt der Terminplan der im kommenden Sommer anstehenden Endrunde nunmehr endlich handfeste Konturen an.
Zwar wird sich natürlich erst in einem reichlichen halben Jahr entscheiden, wer am 10. Juli 2016 im Endspiel zu St. Denis um den EM-Pokal kickt; dafür steht nun aber der Gegner des Gastgebers im Auftaktspiel an gleicher Stelle fest: Am 10. Juni bekommt es Frankreich mit Rumänien zu tun.
Deutschland »eröffnet« gegen die Ukraine
Die deutsche Auswahl greift erstmals zwei Tage späte gegen die Ukraine (12. Juni in Lille) in das Geschehen ein; in der Gruppe C wird die Mannschaft von Jogi Löw darüber hinaus mit Polen (16. Juni in St. Denis) und Nordirland (21. Juni in Paris) die Kräfte messen.
Ein überraschend schnelles Wiedersehen hält dabei die Partie gegen die polnische Elf um Robert Lewandowski bereit; immerhin war das DFB-Team schon in der Qualifikation dem östlichen Nachbarn begegnet – wobei es beim Hinspiel in Warschau sogar eine Niederlage (0:2) setzte.
Nicht nur auf die geglückte Revanche in Frankfurt (3:1) ist es jedoch zurückzuführen, dass die deutsche Auswahl nun dennoch den Sieg in der Gruppe C anvisiert: Als amtierender Weltmeister werden Bastian Schweinsteiger & Co nun auch zu den Top-Favoriten auf den EM-Titel gezählt.
„Es sind unangenehme Gegner, aber es hätte schlimmer kommen können. Wir sind Favorit und wollen die Gruppe gewinnen. Für uns heißt es, vom ersten Spiel weg konzentriert zu sein.“
– Die EM kann kommen: Jogi Löw wird die Vorrunde mit einer gesunden Mischung aus Respekt und Selbstbewusstsein in Angriff nehmen.
Im Viertelfinale droht Italien
Auf dem Weg zum vierten kontinentalen Triumph bekäme es die deutsche Mannschaft im Falle des Gruppensiegs vermutlich erstmals im Viertelfinale mit einem echten Brocken zu tun; in der Runde der besten Acht könnte es sowohl gegen Belgien als auch die stets unangenehmen Italiener gehen.
In der Vorschlussrunde führt dann wohl kein Weg mehr an der Equipe Tricolore vorbei: Dass die DFB-Elf auf dem Weg zum Titel jedoch schon bei der WM 2014 im Halbfinale den Gastgeber aus dem Rennen warf, dürfte für dieses sich vage anbahnende Duell gewiss nicht das allerschlechteste Omen sein.
Während die deutschen Verantwortlichen bereits den Weg durch die K.-o.-Runden planen, nimmt Österreich zunächst einmal „nur“ das Achtelfinale in den Blick: Nach einer hervorragenden Quali sollte sich dieses gegen Portugal, Island und Ungarn aber als eine realistische Zielstellung erweisen.
Die deutlich turniererfahrenen Eidgenossen aus der Schweiz visieren in der Gruppe A derweil den zweiten Aufstiegsplatz an: Während der Turnier-Gastgeber Frankreich als haushoher Favorit gehandelt wird, sollten danach aber zumindest Rumänien und Albanien zu packen sein.
Die Spiele der deutschen Mannschaft:
12. Juni 2016 (21:00 Uhr):
Deutschland – Ukraine
16. Juni 2016 (21:00 Uhr):
Deutschland – Polen
21. Juni 2016 (18:00 Uhr):
Deutschland – Nordirland
Selbstläufer gibt es nicht
Im Kampf um den 1. Platz ist in der Gruppe E hingegen ein einziges Hauen und Stechen zu erwarten: Mit dem Mitfavoriten Belgien und dem vierfachen Weltmeister Italien sind hier schließlich gleich zwei Top-Teams vertreten – während Schweden und Irland das Quartett als tückische Stolpersteine ergänzen.
In der vielleicht ausgeglichensten aller Vorrundengruppen gehen die Spanier gegen Tschechien, die Türkei und Kroatien das Projekt Titelverteidigung an; die Engländer bekommen nach der perfekten Quali den britischen Nachbarn Wales sowie Russland und die Slowakei vor die Brust.
Da sich neben sämtlichen Gruppensiegen und Gruppenzweiten auch die vier bestem Gruppendritten für das Achtelfinale qualifizieren, sollten die Titelfavoriten in der Vorrunde eigentlich nichts zu befürchten haben – allerdings lässt das Schicksal der holländischen Elftal erahnen, dass es nun auch in Frankreich keine absoluten Sicherheiten gibt.
Die 6 Vorrundengruppen im Überblick
Gruppe A: Frankreich, Rumänien, Albanien, Schweiz
Gruppe B: England, Russland, Wales, Slowakei
Gruppe C: Deutschland, Ukraine, Polen, Nordirland
Gruppe D: Spanien, Tschechien, Türkei, Kroatien
Gruppe E: Belgien, Italien, Irland, Schweden
Gruppe F: Portugal, Island, Österreich, Ungarn