Vorschau und Wettquoten Vergleich zum EM 2016 Spiel der Gruppe B Slowakei gegen England in Saint-Etienne – Anstoß am Montag, den 20. Juni 2016 um 21:00 Uhr
Mit der Slowakei und England treffen beim letzten Aufgalopp der Gruppe B die beiden Gewinner des zweiten Spieltags aufeinander: Das direkte Duell wird nun zeigen, was die siegreichen Auftritte gegen Russland und Wales wert gewesen sind.
Da in diesem Quartett noch sämtliche Teams auf den Aufstieg hoffen dürfen, haben die jüngsten Erfolge zunächst einmal nur für eine optimistisch stimmende Momentaufnahme gesorgt: Vor einer überstürzten Abreise sind derzeit beide Mannschaften noch nicht gänzlich gefeit.
So ist die EM für die Slowaken im Falle einer Niederlage sofort beendet, wenn im Parallelspiel die Sbornaja triumphiert: Aufgrund des verlorenen direkten Duells bliebe die Truppe von Ján Kozák dann noch hinter den auf den dritten Rang zurückfallenden Dragons zurück.
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Bleibt der Verlierer im Ungewissen?
Deutlich wahrscheinlicher ist es allerdings, dass für den Verlierer von Saint-Étienne eine bange Zeit des Wartens beginnt: Immerhin wird sich erst in den folgenden Tagen zeigen, ob es auch für den Drittplatzierten der Gruppe B für den Sprung in das Achtelfinale reicht.
Slowakei gegen England – die Wettquoten im Vergleich
Nur bei einem slowakischen Dreier wäre gleich beiden Teams der sofortige Aufstieg sicher, sofern Russland nicht sein Spiel der letzten Chance gewinnt – eine Konstellation, der man bei den Three Lions aber vermutlich ebenfalls nicht viel abgewinnen kann.
Immerhin haben sich die Engländer jüngst nicht zu einem Sieg in der „Battle of Britain“ gequält, um sich nun mit dem zweiten Rang abspeisen zu lassen; die Vorrunde geht lediglich dann halbwegs glaubwürdig als eine Erfolgsgeschichte durch, wenn der Einstieg ins Achtelfinale als Gruppensieger gelingt.
Die Verteidigung des ersten Platzes ist dabei nicht nur hinsichtlich eines dankbareren Gegners in der nächsten Runde interessant. Vielmehr noch wird es für die Truppe von Roy Hodgson darum gehen, den Status des Geheimfavoriten nicht schon in der Vorrunde zu ruinieren.
Die infolge der perfekten Qualifikation und der vielversprechenden Vorbereitung geweckten Hoffnungen haben immerhin schon bei den ersten beiden Auftritten Schaden genommen; einmal mehr steht der Verdacht im Raum, dass die englische Mannschaft ganz einfach keine Turniere kann.
Video: So reagierte die Twitter-Gemeinde auf den 2:1-Siegtreffer von Daniel Sturridge gegen Wales. (Quelle YouTube/FATV)
Der englische Lack hat schon erste Kratzer
Mit einer geradezu überragenden ersten Halbzeit war den Three Lions zwar ein nahezu perfekter Start in die Endrunde geglückt; da den vor Harmlosigkeit triefenden Russen aber noch der Ausgleich gelang, näherte bereits das Auftaktspiel wieder den üblichen Deppen-Verdacht.
Beim folgenden 2:1 gegen Wales wussten Rooney & Co. die Schlussminuten dagegen für ihre eigenen Zwecke zu nutzen; dennoch spricht es Bände, dass auch die angeblich beste englische Mannschaft seit Jahrzehnten gegen jeden dahergelaufenen Gegner um die Punkte zittern muss.
Obwohl sich der EM-Debütant im prestigeträchtigen Bruderduell als ein verdammt graues Mäuschen präsentierte, steuerte das Mutterland des Fußballs zwischenzeitlich sogar auf eine Niederlage zu – erst die Joker-Treffer von Vardy und Sturridge wendeten mit letzter Kraft das Blatt.
Diese vermeintliche Floskel ist in diesem Fall durchaus wörtlich zu verstehen: Schienen den Engländern bereits gegen Russland konditionelle Schwächen zu schaffen machen, wirkten etliche Spieler auch beim zweiten Auftritt der Vorrunde ziemlich platt.
Gegen die immer tiefer stehenden Dragons gewann das Powerplay deshalb auch nie an der erforderlichen Fahrt: Da sich zumeist nur der ballführende Akteur bewegte, näherten sich die Löwen per Stand-Fußball dem gegnerischen Tor.
Einmal mehr könnte sich somit bestätigen, dass sich die kräftezehrende Premier League mit sommerlichen Turnieren nicht verträgt: Bei der EM hat so mancher Spieler möglicherweise schon sein Pulver verschossen, bevor es überhaupt in die spannende Phase geht.

Roy Hodgson weiß mit Jamie Vardy, der gegen Wales zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf, einen äußerst wertvollen Ersatz für Harry Kane in seinen Reihen. (Quelle: Twitter)
Perfekte Bilanz beruhigt die Three Lions
Nachdem es bei der WM 2014 bereits nach drei Partien wieder nach Hause ging, müssen die Engländer nun aber wohl dennoch kein ähnliches Desaster fürchten – bisher sind die Slowaken schließlich nicht als ebenbürtiger Kontrahent bekannt.
In den drei Duellen seit der Jahrtausendwende hat der amtierende Tabellenführer der Gruppe B stets verlässliche Siege unter Dach und Fach gebracht; vor allem das freundschaftliche 4:0 im bis dato letzten Aufeinandertreffen vor sieben Jahren deutet auf ein recht deutliches Ungleichgewicht der Kräfte hin.
Dass sich die Slowaken in der Zwischenzeit nicht zu einer Übermacht entwickelten, hatte gleich bei der EM-Premiere die knappe Niederlage gegen Wales verdeutlicht: Im Duell der Neulinge setzten sich die spielerisch gleichfalls limitierten Dragons verdientermaßen durch.
Während die Briten relativ unbeschwert auf der kontinentalen Bühne debütierten, tauten die Mitteleuropäer erst nach dem etwas zufälligen Ausgleichstreffer aus – der trotz der folgenden Leistungssteigerung aber nicht ins Ziel gerettet werden konnte.
Der anschließende Triumph gegen die Russen machte somit wohl lediglich deutlich, dass die Slowakei offenbar bei allen ihren seltenen Turnier-Teilnahmen einen Paukenschlag in petto hat: Bereits bei der WM 2010 hatte das Team mit einem noch etwas überraschenderen Sieg gegen Italien für Furore gesorgt.
Slowakei vs. England: alle bisherigen drei Duelle
Datum | Bewerb | Paarung | Ergebnis |
28.03.2009 | Testspiel | England – Slowakei | 4:0 |
11.06.2003 | EM-Quali | England – Slowakei | 2:1 |
12.10.2002 | EM-Quali | Slowakei – England | 1:2 |
Die Slowaken sind ein Favoritenschreck
Werden diese Erfolge allerdings noch um den Sieg über Spanien (in der Qualifikation) sowie gegen die DFB-Auswahl ergänzt, ergibt dies für die Three Lions dann doch ein ziemlich gefährliches Bild – Angst vor großen Namen kennen die EM-Debütanten ganz offensichtlich nicht.
Wenngleich die Russen derzeit gewiss nicht der europäischen Elite angehören, gibt der slowakische Sieg in Lille nunmehr auch für die kommende Partie die Richtung vor: Auch im dritten Spiel wird auf eine geschickte Kombination aus Abwehrschlacht und Nadelstichen gesetzt.
Während sich fast die gesamte Mannschaft auf das Verteidigen konzentriert, ist Hamsik als Mann für die besonderen Momente vorgesehen: Mit zwei Torbeteiligungen spielte der Goalgetter des SSC Neapels bereits am vergangenen Mittwoch seine Qualitäten aus.
Gegen dieses ebenso einfache wie schlüssige Konzept bringen die Three Lions jedoch ihre äußerst schlagkräftige Offensive in Stellung, die schon beim knappen 2:1 gegen Wales ihre Wirksamkeit unterstrich.

Daniel Sturridge & Co. jubeln über dessen Siegtreffer gegen Wales. (Photo-Credit: PAUL ELLIS / AFP / picturedesk.com)
Gingen die Torjäger beim Remis gegen Russland noch allzu schlampig zu Werke, bedeutete in der „Battle of Britain“ der breit besetzte Kader den Unterschied. Nachdem sich Kane und Sterling müde gelaufen haben, schlugen die eingewechselten Vardy und Sturridge gegen ebenso müde Dragons zu.
Der späte Siegtreffer erbrachte dabei den Nachweis, dass das Toreschießen selbst in jenen Spielen funktioniert, an denen die Kreativabteilung einen nicht ganz so glanzvollen Tag erwischt; so spielte der bestenfalls mäßige Auftritt von Wayne Rooney am Ende keine Rolle.
Trotz aller physischen und psychischen Fragezeichen tritt der Angriff nun wahrscheinlich auch am Montag wieder als englischer Lebensretter in Erscheinung – präsentiert sich die Speerspitze der Three Lions in Normalform, sollte der Weltmeister von 1966 gegen die Slowaken zumindest nicht hoch verlieren.
Alle Wettquoten zur EM 2016 im Überblick
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