Vorschau und Wettquoten Vergleich zum EM 2016 Spiel der Gruppe D Tschechien gegen Türkei in Lens – Anstoß am Dienstag, den 21. Juni 2016 um 21:00 Uhr
Die Aufstockung der Europameisterschaft von 16 auf 24 Mannschaften macht es möglich! Wenn am Dienstag (21:00 Uhr) in Lens die beiden Schlusslichter der Gruppe D aufeinandertreffen, dann haben sowohl die Tschechen als auch die Türken immer noch die Hoffnung auf den Aufstieg.
Allerdings benötigen beide Mannschaften einen Sieg, um weiter im Rennen um einen der 16 Achtelfinalplätze zu bleiben.
Das tschechische Team hat dank des jüngsten Husarenstücks gegen Kroatien die weitaus besseren Karten, für die Türken wird es besonders eng.
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Die Tschechen haben sich bislang recht wacker geschlagen, doch die Ausbeute war mit einem Zähler gering. Vor allem im Auftaktspiel gegen den doppelten Titelverteidiger Spanien, der sich sowohl 2008 als auch 2012 den Coup Henri Delaunay sichern konnte, wäre mehr drinnen gewesen.
Die tschechischen Abwehrreihen hielten den ständigen Angriffen der Iberer lange stand, doch am Ende war es der Kopfball von Gerard Pique, der die tschechische Republik um die Früchte ihrer harten (Defensiv-) Arbeit gebracht hat. Tschechien verlor seinen Auftakt mit 0:1.
Tschechien gegen Türkei – die Wettquoten im Vergleich
Gegen die Kroaten deutete im Stade Geoffroy Guichard von Saint-Étienne lange Zeit gar nichts daraufhin, dass Tomas Rosicky und seine Teamkollegen gegen die Kroaten irgendein Land sehen.
Treffer von Ivan Perisic und Ivan Rakitic hatten die Kroaten in Front gebracht, die Tschechen hatten der kroatischen Dominanz über 75 Minuten lang nichts entgegenzusetzen. Dann allerdings die Wende: Milan Skoda erzielte aus dem Nichts den Anschlusstreffer.
Video: Tschechien machte gegen die Kroaten einen 0:2-Rückstand wett und hat nach dem 2:2 noch die Chance auf das Erreichen des Achtelfinales. (Quelle YouTube/David Payne)
Damit hatte die Elf von Pavel Vrba die “Karierten” ins Wanken gebracht. Auf dem Rasen und auf den Rängen herrschte große Nervosität. Zunächst warfen einige Kroatien–Fans ihre Nerven weg und Bengalos auf das Feld. Schiedsrichter Mark Clattenburg musste die Partie für einige Minuten unterbrechen.
Nachdem die Mannschaften wieder auf das Feld gekommen waren, fanden die Kroaten nicht mehr ins Spiel. In der Nachspielzeit kam es dann ganz dick: Domagoj Vida verursachte durch sein Handspiel im Strafraum einen Elfmeter, der vom eingewechselten Tomas Necid zum Ausgleich verwertet werden konnte.
“Für mich ist das Turnier zu Ende. Gegen die Türkei werde ich sicher nicht spielen.”
– Tschechiens Top-Star Tomas Rosicky, der sich gegen Kroatien eine Oberschenkelverletzung zugezogen hat.
Damit haben sich die Tschechen in den Kampf um den Aufstieg doch noch zurückmelden können. Im Falle einer Niederlage wären die Chancen auf das Achtelfinale gegen Null gefallen. Doch dieser eine Punkt könnte entscheidend werden, sollte Tschechien das abschließende Gruppenspiel gegen die Türkei gewinnen.
Sogar Platz zwei ist für die Vrba-Truppe noch in Reichweite. Allerdings ist ein Einsatz von Leader Rosicky mehr als fraglich. Der ehemalige Dortmunder zog sich eine Oberschenkelverletzung zu und hat bereits selbst gesagt: “Für mich ist das Turnier zu Ende. Gegen die Türkei werde ich sicher nicht spielen.”
Die Gruppe D vor dem letzten Spieltag
Für Tschechien wäre das ein herber Verlust, denn die Mannschaft würde ihren Spielmacher verlieren. Rosicky hatte die Vorlage zum Anschlusstreffer geliefert und auch sonst nie aufgegeben.
Trainer Vrba versuchte nach der sensationellen Aufholjagd die Euphorie zu bremsen. “Wir sollten vorsichtig sein, das Wort Wunder zu benutzen. Wir haben einen Punkt gewonnen und haben jetzt alles in der eigenen Hand.”
Türken mit dem Rücken zur Wand
Die Türkei wird etwas dagegen haben, dass Tschechien sich mit einem Sieg für das Achtelfinale positioniert. Auch die Elf von Fatih Terim hat noch eine Chance auf die K.o.-Phase. Diese ist allerdings nicht allzu groß, denn es ist fraglich, ob die Türken mit drei Zählern zwei andere Gruppendritte hinter sich lassen können.
Doch um überhaupt die Möglichkeit auf den Aufstieg zu haben, muss erst einmal das dritte Gruppenspiel erfolgreich gestaltet werden. Alles andere als ein Sieg ist zu wenig, um den vierten und letzten Platz in der Gruppe D verlassen zu können.
Video: Ganz bitter! Die Türkei erhielt von Spanien eine Lehrstunde. Nach der 0:3-Pleite müssen die Türken gegen Tschechien gewinnen und hoffen. (Quelle: YouTube/David Payne)
Noch nicht einmal ein einziger Treffer wollte der türkischen Auswahl im bisherigen Turnierverlauf gelingen. Ein ähnliches Desaster hat es bisher nur beim türkischen EM-Debüt vor 20 Jahren bei der EURO in England gegeben. Damals schied die Türkei mit drei Pleiten und einem Torverhältnis von 0:5 sang- und klanglos aus.
Die anderen Male waren deutlich erfolgreicher, 2000 konnte das Viertelfinale erreicht werden, acht Jahre später sogar das Halbfinale. Auch 1996 stand Fatih Terim an der Seitenlinie, es ist bereits die dritte Endrunde, an der die türkische Trainerlegende die Bosporus-Kicker betreut.
Daher wird Terim seinen Spielern Beine machen, denn ein neuerliches EM-Ausscheiden ohne Erfolgserlebnis kommt für den 62-Jährigen sicherlich nicht in Frage. Die bisher gezeigte Leistung von Hakan Calhanoglu und Co. lassen allerdings Schlimmes befürchten.
Bereits im ersten Spiel in Frankreich hatte die Türkei nicht viel zu melden. Kroatien war dominierend und gewann verdient mit 1:0. Bei einer besseren Chancenverwertung wäre auch ein höherer Sieg möglich gewesen.
Die letzten fünf Duelle zwischen Tschechien und der Türkei
Datum | Bewerb | Paarung | Ergebnis |
10.10.2015 | EM-Qualifikation | Tschechien – Türkei | 0:2 (0:0) |
10.10.2014 | EM-Qualifikation | Türkei – Tschechien | 1:2 (1:1) |
06.02.2013 | Testspiel | Türkei – Tschechien | 0:2 (0:2) |
22.05.2010 | Testspiel | Türkei – Tschechien | 2:1 (1:0) |
15.06.2008 | EURO 2008 | Türkei – Tschechien | 3:2 (0:1) |
Gegen Spanien ohne Chance
Wer sich ausgerechnet gegen den Titelverteidiger eine Steigerung erwartet hatte, wurde auf das Bitterste enttäuscht. Die Türken waren in jeder Hinsicht unterlegen und kassierten mit 0:3 die bis dahin höchste Niederlage bei dieser Europameisterschaft.
“Ich bin nicht zufrieden mit unserem Spiel, wir sind auseinandergefallen, haben einfach aufgehört. Ich werde das nicht akzeptieren und das Notwendige tun. Ich bitte unsere Nation, uns gegen Tschechien noch einmal zu unterstützen”, so ein sichtlich angefressener Terim nach der Spanien-Pleite.
“Wir sind auseinandergefallen, haben einfach aufgehört. Ich werde das nicht akzeptieren und das Notwendige tun”
– Türkei-Teamchef Fatih Terim nach der Spanien-Klatsche.
Doch am Dienstag wird nicht nur die aktuelle Formkurve gegen die Türkei sprechen, sondern auch die Statistik. Von den bisherigen 19 Aufeinandertreffen mit Tschechien (bzw. der Tschechoslowakei) haben die Türken ein Dutzend Mal den Kürzeren gezogen.
Drei Mal gab es ein Remis, in vier Spielen behielt die Türkei die Oberhand. Das letzte Duell ist gar nicht lange her, denn die beiden Teams sind bereits in der Qualifikation aufeinandergetroffen. Es setzte sich jeweils die Auswärtsmannschaft durch.
Die Fans können sich also auf eine spannende Partie freuen, denn die Aufstiegsfrage wird erst in Lens entschieden. Die Wettanbieter gehen davon aus, dass sich die Türen sehr schwer tun werden, Tschechien ist in der Rolle des Favoriten.
Alle Wettquoten zur EM 2016 im Überblick
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