Vorschau und Wettquoten Vergleich zum EM 2016 Spiel der Gruppe D Türkei gegen Kroatien in Paris – Anstoß am Sonntag, den 12. Juni 2016 um 15:00 Uhr
Die Gruppe D gilt zweifelsohne als die ausgeglichenste bei dieser Europameisterschaft. Vor allem der Kampf um die Aufstiegsränge hinter Favorit Spanien verspricht jede Menge Spannung.
Neben den Kroaten erheben nämlich auch die Türkei und Tschechien den Anspruch, ins Achtelfinale einzuziehen. Umso wichtiger ist es für besagtes Trio daher, sich in den direkten Duellen keinen Lapsus zu erlauben.
“Wir können EM-Titel holen”
Bereits am ersten Spieltag kreuzen Kroatien und die Türkei die Klingen. Während der Sieger dieses Duells bereits mit einem Bein im Achtelfinale stünde, könnte eine Niederlage für eine der beiden Mannschaften bereits den Anfang vom Ende einläuten.
Gefordert sind vor allem die Kroaten, immerhin schicken sich diese an, nach Spanien als Gruppenzweiter in die erste K.o.-Runde einzuziehen. Doch damit nicht genug: Sogar vom ganz großen Triumph ist bei den Karo-Trägern die Rede.
→ Kroatien gegen Türkei Unentschieden: beste Quote bei Interwetten
„Kroatien kann den EM-Titel gewinnen“, ist Ivan Rakitic überzeugt. Ähnliches deutete auch sein Trainer, Ante Cacic, an, laut dem es nun an der Zeit wäre, die Erfolgsmannschaft von 1998 zu überflügeln.
Türkei gegen Kroatien – die Wettquoten im Vergleich
Dieser war es vor 18 Jahren gelungen, die Weltmeisterschaft auf dem sensationellen dritten Rang abzuschließen. Damals wie heute hieß das Austragungsland Frankreich, was von vielen Landsleuten bereits als besonders gutes Omen aufgefasst wird.
Rein von der Qualität des Kaders wäre den Kroaten ein Triumph bei der EURO durchaus zuzutrauen. Neben Rakitic, der seine Brötchen beim FC Barcelona verdient, tummeln sich nämlich noch zahlreiche weitere Hochkaräter im kroatischen Nationalteam.
Zum Beispiel die beiden frischgebackenen Champions League-Sieger Luka Modric und Mateo Kovacic von Real Madrid, die zusammen mit Rakitic Kroatiens herausragende Mittelfeld-Achse bilden.
Weitere prominente Namen wären dann Ivan Perisic (mit 6 Toren Kroatiens bester Torschütze in der Qualifikation), Marcelo Brozovic (beide Inter Mailand) oder auch Stürmer-Star Mario Mandzukic (Juventus).
Kroatiens große Schwächen
Angesichts dieser enormen Qualität wundert es auch nicht, dass die Wettanbieter die Balkan-Kicker gegen die Türkei in die Favoritenrolle drängen, wenngleich auch bei den Kroaten einige Schwachstellen ausfindig zu machen sind.
Eine davon ist mit Sicherheit die Defensive: So ist Darijo Srna (Schachtar Donezk) inzwischen in die Jahre gekommen und Leverkusens Tin Jedvaj noch recht unerfahren. Andere wiederum, etwa Napoli-Legionär Ivan Strinic, spielen bei ihren Vereinen nur eine untergeordnete Rolle. Auch auf der Torhüter-Position ist man nicht optimal besetzt.
Das noch größere Problem dürften allerdings die schwierigen Charaktereigenschaften einiger Profis darstellen. Schon Niko Kovac hatte sich mit einigen seiner Spieler überworfen, was letztlich zu dessen Ablöse führte. Auch unter Nachfolger Cacic kehrte bislang keine Ruhe ein.
„Eines Tages, wenn er versteht, dass er sich unbedachte Äußerungen über das Team, die Spieler und den Trainer, nicht leisten kann, wird es einen Weg zurück für ihn geben.“
– Kroatien-Trainer Ante Cacic.
So sah sich dieser vor einigen Wochen gezwungen, Liverpool-Verteidiger Dejan Lovren aus dem Kader für die EM zu streichen, nachdem dieser eine Einsatzgarantie gefordert hatte.
Ganz anders die Situation bei den Türken. Nachdem dort Unruhestifter wie Gökhan Töre (Pistolen-Affäre) für die EM ausgebootet wurden, könnte die Stimmung innerhalb der Mannschaft nicht besser sein.
Doch auch die deutliche Leistungssteigerung während der EM-Qualifikation hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Türkei nun bestens gelaunt ins Turnier geht.
Hatte man in der EM-Quali aus den ersten fünf Spielen nur fünf Punkte geholt, so waren es in den darauffolgenden fünf Partien deren 13, womit sich die Türkei als bester Gruppendritter sogar noch auf direktem Weg für die EM in Frankreich qualifizieren konnte.
Nach 1996 (England/Gruppenphase), 2000 (Belgien u. Niederlande/Viertelfinale) und 2008 (Österreich u. Schweiz/Halbfinale) nimmt die Türkei in Frankreich zum vierten Mal an einer EM-Endrunde teil.
Türkei bei den Bookies nur Außenseiter
Ungeachtet dessen werden die Türken gegen Kroatien von den Wettanbietern aber bloß als Außenseiter gehandelt.
Zum einen, weil die Halbmond-Kicker punkto Qualität trotz Spielern wie Arda Turan (Barcelona) oder Hakan Calhanoglu (Leverkusen) den “Kockasti” (zu Deutsch: Karierten) nicht das Wasser reichen können – und zum anderen, weil es der Türkei nach regulärer Spielzeit noch nie gelungen ist, gegen Kroatien zu gewinnen.
Vier Remis und zwei Niederlagen stehen nach sechs Duellen zu Buche. Zuletzt standen sich beide Teams im Rahmen der EM-Relegation 2012 gegenüber. Damals setzten sich die Karo-Träger mit einem Gesamtscore von 3:0 souverän gegen die Türken durch und nahmen damit Revanche für eine der wohl bittersten Stunden im kroatischen Fußball.
Die letzten fünf Duelle zwischen Kroatien und der Türkei
Datum |
Bewerb |
Paarung |
Ergebnis |
15.11.2011 |
EM-Quali-Playoff |
Kroatien – Türkei |
0:0 |
11.11.2011 |
EM-Quali-Playoff |
Türkei – Kroatien |
0:3 |
20.06.2008 |
Euro 2008 |
Kroatien – Türkei |
1:1; 1:3 i.E. |
31.03.2004 |
Freundschaftsspiel |
Kroatien – Türkei |
2:2 |
12.06.1997 |
Freundschaftsspiel |
Türkei – Kroatien |
1:1 |
Bei der EURO 2008 waren beide Mannschaften im Viertelfinale aufeinandergetroffen. Nach 119 torlosen Spielminuten hatte Ivan Klasnic den kleinen Balkan-Staat mit 1:0 in Führung gebracht und damit für den vermeintlichen Aufstieg seiner Mannschaft gesorgt.
Doch die Türken steckten nicht auf und erzielten in Form von Semih Sentürk im letzten Augenblick den Ausgleich. Im anschließenden Elfmeterschießen hatten dann die Halbmond-Kicker das bessere Ende für sich.
Video: Das EM-Duell von 2008 ist beiden Seiten noch gut in Erinnerung. (Quelle YouTube/MrWweali)
Mit Cacic kam der Formanstieg
Damit Kroatien seiner Favoritenstellung gegen die Türkei tatsächlich gerecht werden kann, bedarf es aber wohl einer deutlich besseren Performance als jener in der Qualifikation.
Zwar waren die “Vatreni” (Deutsch: Die Feurigen) mit vier Siegen sowie einem Remis zunächst überaus erfolgreich in die Quali gestartet, drei sieglose Spiele in Folge sowie ein Punktabzug, den man aufgrund des Fehlverhaltens des eigenen Anhangs erhalten hatte, ließen die Kroaten aber nochmal um den sicher geglaubten EM-Startplatz zittern.
Letzten Endes kratzte die Elf unter Kovac-Nachfolger Cacic aber doch noch die Kurve und qualifizierte sich auf direktem Weg für die EURO in Frankreich.
Seither schlägt die Formkurve jedenfalls – ganz wie bei den Türken – wieder in die richtige Richtung aus. So feierten sie im letzten Testpsiel vor der EM einen 10:0-Kantersieg gegen San Marino.
Nun soll Kroatiens EM-Erfolgsgeschichte dort starten, wo ihr bislang größter Erfolg zu Ende gegangen ist – im “Parc des Princes”. Dort gewann Kroatien bei der WM 1998, als sie sensationell ins Halbfinale stürmten, letztlich das Spiel gegen die Niederlande und holten sich die Bronze-Medaille.
Ein Erfolg, der ihnen bei EM-Endrunden bislang verwehrt blieb – die Runde der letzten acht, sowohl 1996 als auch 2008, waren das Höchste der kroatischen Gefühle.
Alle Wettquoten zur EM 2016 im Überblick
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