Vorschau und Wettquoten Vergleich zum EM 2016 Spiel der Gruppe F Österreich gegen Ungarn in Bordeaux – Anstoß am Dienstag, den 14. Juni 2016 um 18:00 Uhr
Am ersten Spieltag der EURO 2016 gibt es in der Gruppe F gleich einmal ein Nachbarschafts-Duell. Wenn sich am Dienstag, den 14. Juni in Bordeaux die Nationalteams von Österreich und Ungarn gegenüberstehen, ist die Mannschaft um Bayern-München-Star David Alaba der klare Favorit.
Es könnte der erste EM-Sieg überhaupt für die Alpenrepublik werden!
Denn bei der bislang einzigen Teilnahme an einer Europameisterschaft 2008, bei der die Rot-Weiß-Roten als Co-Gastgeber automatisch qualifiziert waren, ging die damalige Elf von Josef Hickersberger leer aus.
Zum Auftakt verloren die Ösis gegen Kroatien (0:1), ehe das 1:1-Remis gegen Polen, bei dem der damals 38-Jährige Ivica Vastic mit seinem verwandelten Elfmeter in der Nachspielzeit zum ältesten Torschützen bei einer EURO wurde, noch einmal Hoffnung weckte.
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Das vielumjubelte Unentschieden blieb aber Österreich einziger Punkt bei einer kontinentalen Endrunde. Denn im letzten Gruppenspiel zerstörte Michael Ballack mit seinem Freistoßtreffer die Träume der Hickersberger-Truppe. Die DFB-Elf siegte dadurch mit 1:0 und sorgte dafür, dass der Gastgeber den Rest des Turniers zuschauen musste.
Österreich gegen Ungarn – die Wettquoten im Vergleich
Koller und Alaba führen Österreich ins gelobte Land
Doch seither hat sich im „Land der Skifahrer“ auch fußballerisch vieles verändert. Zwar wurden die darauffolgenden Turniere in Südafrika, Polen/Ukraine und Brasilien verpasst, doch es ging kontinuierlich bergauf mit der ÖFB-Elf. Immer mehr junge Spieler, die ins Ausland wechselten, setzten sich bei ihren Vereinen durch und trugen so zum allgemeinen Qualitätsschub bei.
Und mit der Ankunft des Trainers Marcel Koller stiegen unter anderem auch die taktische Disziplin und der Zusammenhalt des Teams stetig. Der 55-jährige Schweizer, der in der Bundesliga vier Jahre lang den VfL Bochum coachte (Sommer 2005 – Herbst 2009), übernahm den Chefsessel im November 2011.
Obwohl die Qualifikation für die WM 2014 am Ende nicht geschafft wurde – die Österreicher scheiterten an den Jungs von Jogi Löw und Schweden – hielt man den Kurs mit Koller und wurde dafür in der Quali zur EM in Frankreich belohnt.
In den zehn Quali-Partien blieben David Alaba & Co. ungeschlagen. Neben England, Italien und Rumänien sind sie eine von nur vier Nationen, denen dieses Kunststück gelang. Ganze neun Matches wurden gewonnen, lediglich zum Auftakt musste ein 1:1-Remis gegen Schweden hingenommen werden.
Video: Bayern-Linksverteidiger David Alaba ist Österreichs Top-Star – hier ein paar Highlights des Münchners in Aktion. (Quelle YouTube)
Am Ende der Qualifikation standen somit insgesamt 28 Zähler zu Buche, was den deutlichen Gruppensieg mit sich brachte. Russland wurde um acht Punkte abgehängt, die Schweden gar um zehn. Die souveräne Vorausscheidung, die mit einer grandiosen Leistung beim 4:1-Auswärtssieg in Schweden gekrönt wurde, lässt für die kommende Endrunde natürlich viel hoffen.
Dies verrät auch ein Blick auf die EM Quoten. Zählte Österreich 2008 noch zu den krassesten Außenseitern, stehen die Chancen auf das Überstehen der Gruppenphase diesmal ziemlich gut. Zwar ist dies zum Teil auch bedingt durch den mit 24 Teilnehmern veränderten Modus, doch auch bei den Quoten auf den Europameister machte das ÖFB-Team einen gewaltigen Sprung.
Viele bekannte Gesichter bei den Ösis
Hier befinden sich die Rot-Weiß-Roten aktuell im oberen Mittelfeld, was allerdings für den derzeit 10. der FIFA Weltrangliste eigentlich auch nur standesgemäß ist. Um den Einzug in das Achtelfinale nicht zu gefährden, sollte im Auftaktspiel gegen Ungarn ein Sieg her. Koller wird dafür höchstwahrscheinlich zunächst auf sein bewährtes 4-2-3-1-System mit vielen auch in Deutschland bekannten Gesichtern zurückgreifen.
So sind neben Top-Star Alaba auch Zlatko Junuzovic von Werder Bremen, Martin Harnik vom VfB Stuttgart und Julian Baumgartlinger, der von Mainz zu Leverkusen wechselt, im Normalfall gesetzt. Bayern-Linksverteidiger Alaba wird übrigens im Nationalteam im zentralen Mittelfeld eingesetzt.
David Alaba debütierte im Jahr 2009 in Österreichs Nationalteam im Alter von nur 17 Jahren und 112 Tagen. (Quelle: Twitter)
Auf der linken Abwehrseite wiederum hat Kapitän Christian Fuchs, der mit Leicester City sensationell englischer Meister wurde, seinen Stammplatz. Der Ex-Mainzer, Ex-Bochumer und Ex-Schalker hat von der aktuellen Generation die meisten Länderspieleinsätze (72) und kommt durch den Premier League-Triumph mit enorm viel Selbstvertrauen zur EURO.
Auf dem linken Flügel soll der Ex-Bremer und Enfant terrible Marko Arnautovic, der bei Stoke City unter Vertrag steht, für mächtig Wirbel beim Gegner sorgen. Und ganz vorne ist Marc Janko vom FC Basel, der in der Quali mit sieben Treffern der beste Torschütze des Teams war, für die nötigen Tore zuständig.
Noch offen ist, wer im Stade de Bordeaux neben Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew) als zweiter Innenverteidiger auflaufen wird. Hier bieten sich mit Martin Hinteregger (Borussia Mönchengladbach), Sebastian Prödl (FC Watford) und Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur) gleich drei Kandidaten an.
Auf anderen Positionen dürfen zudem der Schalker Jungstar Alessandro Schöpf, Noch-Stuttgarter Florian Klein, 1860-Goalgetter Rubin Okotie und Leipzigs Marcel Sabitzer auf einen Einsatz gegen die Magyaren hoffen. Doch egal, wer schlussendlich am 14. Juni in der Startelf steht, die Koller-Truppe ist auf jeden Fall Favorit.
In der Vorbereitung auf die EURO machte der ÖFB-Tross in Sachen Teambuilding einen Ausflug in einen Hochseilpark. (Quelle: Twitter)
Österreich als Goliath?
Das belegen auch die geschätzten Marktwerte der Akteure. Während die ÖFB-Auswahl laut transfermarkt.de auf einen Gesamtmarktwert von ca. 130 Millionen Euro kommt, ist das ungarische Aufgebot mit einem Wert von ca. 27 Millionen Euro geradezu „billig“.
Und während Ösi-Star Alaba etwa 45 Millionen Euro wert ist, wird der Star der Ungarn, Kapitän Balazs Dzsudzsak gerade einmal mit 6,25 Millionen Euro taxiert. Von einem fairen Vergleich kann man in dieser Hinsicht also nicht wirklich sprechen.
Der in Deutschland bekannteste Spieler des Weltranglisten-18. ist aber Adam Szalai. Der 28-Jährige hat allerdings mit Hannover 96 eine wahre Seuchensaison hinter sich und dürfte deshalb nicht mit viel Selbstvertrauen ausgestattet sein. Der Leihspieler von 1899 Hoffenheim will sich aber sicher auf der großen EM-Bühne gut präsentieren, um sich für andere Klubs (oder auch die TSG selbst) wieder attraktiv zu machen.
Die letzten fünf Duelle zwischen Österreich und Ungarn
Datum |
Bewerb |
Paarung |
Ergebnis |
16.08.2006 |
Test |
Österreich – Ungarn |
1:2 |
16.08.2000 |
Test |
Ungarn – Österreich |
1:1 |
25.03.1998 |
Test |
Österreich – Ungarn |
2:3 |
24.04.1996 |
Test |
Ungarn – Österreich |
0:2 |
23.03.1994 |
Test |
Österreich – Ungarn |
1:1 |
Dank Bernd Storck zur EURO
Mit dem deutschen Trainer Bernd Storck hat das ungarische Team aber noch einen weiteren Bezug zum Land des Weltmeisters. Der 53-Jährige übernahm die Nationalmannschaft vor knapp einem Jahr und führte sie über die Relegation nach Frankreich.
In der Qualifikation wurde Ungarn nämlich hinter Nordirland und Rumänien Gruppendritter. Mit vier Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen hatte die Storck-Elf zum Abschluss 16 Punkte ergattert und vier Zähler Rückstand auf Rumänien. In den anschließenden Play-offs wurde Norwegen mit dem Gesamtscore von 3:1 zur Strecke gebracht.
Nach einem 1:0-Auswärtssieg in Oslo wurde mit einem 2:1-Erfolg in Budapest das Ticket für die Endrunde gelöst. Damit konnte eine lange Durststrecke beendet werden – die Mannschaft qualifizierte sich zum ersten Mal seit 1986 wieder für ein großes Turnier.
Dass allerdings kein einziger Spieler der Magyaren in der gesamten Quali mehr als zwei Tore schoss, zeigt die große Schwäche des Teams deutlich auf. In der Offensive ist die Storck-Elf einfach viel zu harmlos. Wenn bei der EM das Achtelfinale erreicht werden soll, muss sich hier schnell etwas ändern.
Video: Die Ungarn prägten in den 50ern mit der goldenen Generation um Ferenc Puskas, Jozsef Bozsik und Sandor Kocsis den Weltfußball. (Quelle YouTube/Classic Football)
Direkte Bilanz spricht für Ungarn
Die Hoffnungen der Ungarn, gegen Österreich eine gute Figur abzugeben, stützen sich hauptsächlich auf die ewige Bilanz der zwei Nachbarstaaten. In insgesamt 136 Duellen gewannen die Magyaren 66 Mal, während die Ösis lediglich 40 Siege zu verzeichnen haben.
30 Partien zwischen den beiden Mannschaften endeten mit einem Remis. Die letzte Begegnung ist jedoch schon fast zehn Jahre her – im August 2006 behielt der nunmehrige Außenseiter mit 2:1 die Oberhand.
Und auch die größten Erfolge bei den bisherigen Teilnahmen an Großereignissen sprechen für die Ungarn. Bei den Weltmeisterschaften 1938 und 1954 wurden sie jeweils Zweiter, bei den Europameisterschaften 1964 und 1972 belegten sie den dritten bzw. vierten Platz. Österreichs bestes Ergebnis ist der dritte Platz bei der WM 1954 in der Schweiz.
Im einzigen Aufeinandertreffen bei einem großen Turnier, bei der WM 1934 in Italien, bei der die Rot-Weiß-Roten den vierten Platz errangen, setzte sich die ÖFB-Auswahl mit 2:1 durch. Aus Sicht der Wettanbieter sollten beim zweiten Duell bei einer Endrunde erneut die Österreicher die Oberhand behalten.
Alle Wettquoten zur EM 2016 im Überblick
Europameister EM 2016 | Gruppensieger EM 2016 | Gruppenspiele EM 2016 |
Achtelfinale EM 2016 | Viertelfinale EM 2016 | Halbfinale EM 2016 |
Finale EM 2016 | EM Quoten Deutschland | Bester Torschütze EM 2016 |
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