Während sich Frankreich auf die größte Europameisterschaft aller Zeiten vorbereitet, wirft auch jenseits des Atlantiks eine historische Endrunde ihre Schatten voraus: Bei der Copa América 2016 wird ab dem 3. Juni erstmals von 16 Mannschaften um den Titel gekämpft.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Fußballverbandes CONMEBOL wurde allerdings nicht nur die Teilnehmerzahl großzügig aufgestockt: Zum ersten Mal überhaupt wird das älteste kontinentale Turnier der Welt zudem außerhalb der südamerikanischen Heimat ausgetragen.
Bis zum Endspiel am 26. Juni bezieht die Copa América Centenario nun in den Vereinigten Staaten ein infrastrukturell bestens vorbereitetes Ersatzquartier; zwischen Seattle und Orlando werden in insgesamt zehn NFL-Stadien kurzerhand zwei Fußballtore aufgestellt.
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* Quotenstand: 3. Juni 2016
Die Südamerikaner bekommen vielfältige Konkurrenz
Somit ist es geradezu selbstverständlich, dass sich neben den 10 südamerikanischen Teams auch die Nationalelf der Vereinigten Staaten bei dem daheim ausgetragenen Turnier beweisen darf: Ebenso sind auch die mittlerweile zum Copa-America-Inventar gehörenden Mexikaner wieder mit von der Partie.
Darüber hinaus wird das Starterfeld von vier weiteren Mitgliedern aus dem CONCACAF-Verband aufgestockt: Die Vertretungen aus Costa Rica, Jamaika, Panama und Haiti sorgen dafür, dass es in der Vorrunde erstmals in vier Vierergruppen zur Sache gehen kann.
Doch obwohl sich die Copa America somit nur noch zu knapp zwei Dritteln aus Mannschaften aus der Heimat speist, fällt der Titel wohl dennoch wie eh und je einem der zahlreichen Platzhirsche zu – die Wettanbieter haben bei den Siegerwetten vor allem die Südamerikaner auf der Rechnung.
Insbesondere die mittlerweile schon seit 23(!) Jahren auf ihren 15. Copa-Titel wartenden Argentiniern sollten so langsam wieder einmal an der Reihe sein, zumal die Albiceleste bereits bei der vorjährigen “regulären” Ausgabe des Turniers erst im Elfmeterschießen des Endspiels die Krönung verpasste.
Wird Messi auch im Nationaldress ein Großer?
Angesichts der recht deutlichen Favoritenstellung wird dem im Nationaltrikot offenbar auf Final-Niederlagen geeichten Lionel Messi nunmehr endlich der erste Triumph mit dem zweifachen Weltmeister in Aussicht gestellt – allerdings droht sich die Erfüllung dieses Traums bereits in der Vorrunde als steinig zu erweisen.
In der Gruppe D werden die Weiß-Himmelblauen schließlich schon zum Auftakt auf den Titelverteidiger aus Chile treffen, der nur ein Jahr nach seinem erfolgreichen Heimspiel wieder zu den aussichtsreichsten Herausforderern der Argentinier zu zählen ist.
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Somit wäre es keine große Überraschung, sollten sich die beiden Gruppengegner dann auch im Finale in East Rutherford nochmals gegenüberstehen: Nach den Prognosen der Buchmacher könnten allenfalls die Brasilianer eine Neuauflage des Endspiels von 2015 verhindern.
Dass der Rekordweltmeister einmal mehr zu den heißesten Titelaspiranten zählt, kann in diesem Fall allerdings wohl nur den sentimentalen Anwandlungen der Wett-Branche zugeschrieben werden – so richtig viel scheint vorab nämlich nicht für einen Sieg der Selecao zu sprechen.
Video: Basketball-Legende Kobe Bryant macht Werbung für die Copa America in den USA. (Quelle: YouTube/FOX Sports)
Dass das Heim-Debakel bei der WM 2014 tiefe Spuren hinterlassen hat, war schließlich bereits bei der vorjährigen Ausgabe der Copa América nicht zu übersehen, die gleich im Viertelfinale gegen das deutlich schwächer einzuschätzende Paraguay enttäuschend früh zu Ende ging.
Die Selecao konzentriert sich auf Olympia
In den Vereinigten Staaten müssen die Brasilianer nun zudem auf etliche Stars verzichten: Neben dem für Olympia geschonten Neymar werden auch Spieler wie David Luiz, Thiago Silva oder der verletzte Wahl-Bayer Douglas Costa im Kader des 8-fachen Copa-Siegers vermisst.
Trotz des favorisierten Dreigestirns ist die Wahrscheinlichkeit in den kommenden Tagen aber naturgemäß dennoch so groß wie nie, dass sich erstmals doch ein geladener Gast die Trophäe des südamerikanischen Verbandes schnappen kann.
Hier haben die Wettanbieter vor allem den Gastgeber um Nationalcoach Jürgen Klinsmann auf der Rechnung: Nach dem enttäuschenden 4. Platz bei der letzten Ausgabe des Gold Cups wird den Soccer Boys aber bereits für einen langen Turnier-Verbleib eine deutliche Steigerung abverlangt.
Dass sich der amtierende nordamerikanische Meister Mexiko in der Gunst der Bookies derweil sogar noch hinter Rekord-Champion Uruguay und Kolumbien wiederfindet, dürfte dagegen der Tatsache geschuldet sein, dass “El Tri” bei der Copa America traditionell nicht seine allerteuersten Pferde ins Rennen schickt.
Dass das Jahrhundertturnier nun allerdings unmittelbar vor der eigenen Haustür ausgetragen wird, sollte die Mexikaner dann aber doch in ganz besonderer Weise motivieren: Dass etwa der Anhang sämtliche Auftritte zu Heimspielen macht, lässt das Team als einen ziemlich aussichtsreichen Geheimfavoriten erscheinen.