Vorschau und Wettquoten Vergleich zum La Liga Spiel FC Sevilla gegen Real Madrid am 18. Spieltag – Anstoß am Sonntag, den 15. Januar 2017 um 20:45 Uhr
Im anstehenden Spitzenspiel der spanischen Liga stellt sich der FC Barcelona ausnahmsweise einmal als verzichtbar heraus: Anstelle der Katalanen nimmt am Sonntag schließlich der FC Sevilla als erster Real-Jäger den souveränen Tabellenführer aus der Hauptstadt in Empfang.
Obwohl die Gastgeber in Europa schon seit längerem eine richtig große Nummer sind, bietet der aktuelle Zwischenstand in La Liga ein ziemlich ungewohntes Bild – immerhin hatten die Andalusier letztmals im Jahr 1951 eine Vize-Meisterschaft zu Stande gebracht.
Krönt Sevilla seine großartige Hinrunde?
Aufgrund dieser seltenen Konstellation sieht der FC Sevilla selbstverständlich auch der anstehenden Prüfung in gehobener Stimmung entgegen. Dabei kann es der Euphorie auch keinen Abbruch tun, dass die jüngste Begegnung mit den Madrilenen im Pokal alles andere als wunschgemäß verlief.
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Die vor rund zehn Tagen im Bernabeu-Stadion kassierte 0:3-Schlappe hatte lediglich zur Folge, dass das Rückspiel am Donnerstag (nach Redaktionsschluss) nicht den klaren Blick auf die Meisterschaft versperrt – das wirklich wichtige Kräftemessen findet erst am Wochenende in der Liga statt.
Ohnehin ist nicht davon auszugehen, dass sich Sevilla die etwas zu hoch ausgefallene Abreibung in der Hauptstadt über Gebühr zu Herzen nimmt: Schließlich mangelt es nicht an Hinweisen, dass das Achtelfinale der Copa del Rey nicht das wahre Gesicht der Mannschaft zu sehen bekam.
Dieses hat die Truppe von Jorge Sampaoli vielmehr wenige Tage später im Topspiel gegen Real Sociedad präsentiert; beim Tabellennachbarn aus San Sebastian schoss der Achtelfinalist der Königsklasse einen erstaunlich deutlichen 4:0-Erfolg heraus.
In einer ähnlich überzeugenden Manier hatten die Andalusier zuvor auch das alte Kalenderjahr zu Ende gebracht; die Kantersiege gegen Celta Vigo (3:0) und Malaga (4:1) nahmen fast schon die sonst nur aus Madrid und Barcelona gewohnten Dimensionen an.
FC Sevilla gegen Real Madrid – die Wettquoten im Vergleich
Mehr noch lässt allerdings die nahezu makellose Bilanz im eigenen Stadion vermuten, dass der Herausforderer für das sich ankündigende Highlight gewappnet ist: Mit jeweils sieben Siegen führt Sevilla das Heim-Tableau gemeinsam mit den Königlichen an.
In Sevilla wird es für die Königlichen regelmäßig eng…
Während sich das Weiße Ballett im Bernabeu jedoch bereits zwei Punktverluste gönnte, kamen die Andalusier lediglich gegen Barca knapp mit 1:2 zu kurz: Im November bogen Messi und Suarez den anfänglichen Rückstand gerade noch einmal so eben um.
Aus der Niederlage gegen die Katalanen könnte nun der Schluss gezogen werden, dass es für den FC Sevilla für die allererste Reihe doch nicht ganz reicht: Allein schon der Blick auf die jüngsten Duelle gegen den Spitzenreiter rückt dieses schiefe Bild jedoch wieder zurecht.
Nach immerhin zwei der letzten drei Heimspiele gegen Real hatten die Südspanier das Feld des Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán siegreich geräumt; mit einem fast ebenso widerspenstigen Auftritt tat sich das Team zudem auch auf neutralem Platz im europäischen Supercup hervor.
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— Sevilla FC (@SevillaFC_ENG) 9. Januar 2017
Im Duell der beiden kontinentalen Pokalsieger hatte Sevilla die Königlichen im August beinahe schon im Sack, bevor Sergio Ramos – einmal mehr – in der Nachspielzeit der Ausgleich gelang; der entscheidende Treffer für Real Madrid blieb schließlich Carvajal in der 119. Spielminute vorbehalten.
Obwohl der Sieg des Champions-League-Triumphators somit einen denkbar glücklichen Charakter trug, war es aber durchaus typisch, dass die Mannschaft von Zinedine Zidane auch im Supercup erst auf den allerletzten Metern doch noch zu einem weiteren Titel kam.
Gerade in den so wichtigen Endspielen hat sich Real schließlich darauf spezialisiert, stets zum spätest möglichen Zeitpunkt ernst zu machen: So kam der Erfolg in der Champions League erst am Elfmeterpunkt zu Stande, bevor es bei der Klub-WM zumindest bis in die Verlängerung ging.
Real ist seit Monaten nicht zu knacken
Auch beim Clasico schlugen die Madrilenen in einem Moment zurück, als eigentlich alles längst verloren schien: Mit einem weiteren Last-Minute-Ausgleich im Camp Nou wurde die souveräne Tabellenführung endgültig zementiert.
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— Real Madrid C.F. (@realmadriden) 9. Januar 2017
Angesichts dieser ungewöhnlichen Häufung an späten Treffern mutet es schon beinahe wie eine lose Ansammlung von Zufällen an, dass der spanische Rekordmeister inzwischen bereits seit 39 Pflichtspielen ungeschlagen ist.
Andererseits ist es aber als ein Beleg der besonderen Mentalität anzusehen, dass sich Real immer wieder mit schlafwandlerischer Sicherheit aus brenzligen Situationen befreit – Zidane legte im vergangenen Jahr den unbeugsamen Charakter der angeblich verwöhnten Multimillionäre frei.
“Wir hatten über Weihnachten sieben Tage Ferien, dann sieben Tage richtig harte Vorbereitung. Das sieht man jetzt auf dem Rasen.”
– Ebenso wie seine Real-Kollegen lud auch Luka Modric seine Akkus im Eiltempo wieder auf.
Auf eine robuste physische Konstitution lässt auch die Tatsache schließen, dass dem Team die enormen Strapazen der vergangenen Monate bislang nicht anzumerken sind: Selbst die noch im Dezember absolvierte Klub-WM hakten die Spieler allem Anschein nach ohne Folgen ab.
Aus der denkbar kurzen Winterpause meldete sich die Mannschaft in jedem Falle mit einer beeindruckenden Spielfreude zurück: Nach dem erwähnten 3:0 gegen Sevilla ließ auch das glatte 5:0 gegen Granada erahnen, dass das Weiße Ballett gar nicht genug von gutem Fußball bekommen kann.
Ungeachtet solch starker Vorstellungen wird den Madrilenen nun aber wohl erstmals in Andalusien das Beißen auf die Zähne abverlangt: Möglicherweise offenbart sich somit erst beim unmittelbaren Verfolger, dass sich so mancher Spieler doch schon längst im roten Bereich des Drehzahlmessers bewegt.