Vorschau und Wettquoten Vergleich zum freundschaftlichen Testländerspiel Frankreich gegen Deutschland in Paris – Anstoß am Freitag, den 13. November 2015 um 21:00 Uhr
Nach der mit etlichen Rückschlägen gepflasterten Qualifikation wird von der deutschen Nationalmannschaft fortan nur noch nach vorn geblickt: So kann nun im Testspiel gegen Frankreich schon einmal Tuchfühlung mit dem Finalstadion der anstehenden EM aufgenommen werden.
Etliche deutliche Spieler wissen allerdings längst, wie man einen Härtetest im Wohnzimmer der Equipe Tricolore besteht: Immerhin hatte der Weltmeister im Nationalheiligtum der Franzosen bereits bei seinem letzten Abstecher nach Saint-Denis einen nicht unbedingt erwarteten 2:1-Erfolg eingefahren.
Frankreich gegen Deutschland – die Wettquoten im Vergleich
Die Equipe hat viele offene Rechnungen
Für eine kleine Überraschung sorgte jener Sieg im Februar 2013 vor allem deshalb, weil die Tore von Müller und Khedira eine 78-jährige Durststrecke in der „Grande Nation“ enden ließen – zuvor hatte lediglich anno 1935 eine deutsche Auswahl das bessere Ende im Nachbarland für sich gehabt.
Eine noch schmerzlichere Schlappe hatte das DFB-Team den Franzosen allerdings im vergangenen Sommer auf neutralen Boden zugefügt: Nach einer knappen 0:1-Niederlage im Viertelfinale der WM mussten „Les Bleus“ ihren Titeltraum bei der Endrunde in Brasilien begraben.
Da sich die Equipe als für die EM gesetzter Gastgeber in den letzten Monaten die Qualifikation ersparte, hat die Truppe von Didier Deschamps seit jener Partie im Rio kein einziges Pflichtspiel mehr absolviert – weshalb nun jeder hochkarätige Testlauf ausgesprochen willkommen ist.

Ausgeglichene Bilanz: Frankreich und Deutschland holten in den vergangenen fünf Duellen jeweils zwei Siege. Die beiden letzten Spiele gewann jedoch das DFB-Team.
Immerhin machten die vielen Freundschaftsspiele des laufenden Jahres deutlich, dass auch auf den Weltmeister von 1998 noch eine ganze Menge Arbeit wartet, wenn das Team die hohen Erwartungen der eigenen Anhänger bei dem Heim-Turnier im nächsten Sommer erfüllen will.
Frankreich hat mehrere Rechnungen zu begleichen
Zwar war die Euphorie rund um die „Blauen“ zuletzt vor jedem Auftritt riesengroß; die Resultate hielten dann aber allenfalls gelegentlich mit der großen Anspruchshaltung mit – so hat es allein in diesem Kalenderjahr bereits Schlappen gegen Brasilien, Belgien und sogar Albanien gesetzt.
Video oben: Zwei Neue, ein alter Bekannter. Joachim Löws Kader für die beiden letzten Länderspiele des Weltmeisters im Jahre 2015 gegen Frankreich und die Niederlande. (Quelle YouTube/SPOX)
Natürlich kann Deschamps all diese Fehltritte (noch) damit entschuldigen, dass sich die Mannschaft nach wie vor im Experimentierstadium befindet: Auch beim Test gegen das DFB-Team erhalten wieder einige Debütanten die Chance, sich für die Aufnahme in den EM-Kader zu empfehlen.
So hat sich der erst 19-jährige Kingsley Coman mit starken Leistungen beim FC Bayern erstmals in die französische A-Auswahl gespielt; auch der kürzlich mit großem Tamtam zu Man United gewechselte Anthony Martial sieht bereits im Teenager-Alter seinem ersten Länderspieleinsatz entgegen.
“Wenn Mario fit ist, regelmäßig spielt, seinen Rhythmus und Selbstbewusstsein hat, dann kann er für jede Mannschaft wertvoll sein, natürlich auch für uns. Diese Voraussetzungen sind nun erfüllt.”
In der EM-Vorbereitung scheint sich Jogi Löw wieder an den zuletzt vernachlässigten Mario Gomez zu erinnern.
Sané steht vor der Feuertaufe
Mit etwas jugendlicher Frische wartet am Freitagabend allerdings auch der DFB-Tross auf, dem erstmals der gleichfalls 19-jährige Sané vom FC Schalke angehört – darüber hinaus darf sich der praktischerweise ohnehin in Paris tätige Torhüter Kevin Trapp im Kreis der Nationalmannschaft bewähren.
Während Löw zudem Mario Gomez für die zuletzt überzeugenden Leistungen bei Besiktas mit der ersten Nominierung seit rund einem Jahr belohnte, dürfen sich die dieses Mal nicht berücksichtigten Özil und Gomez für die fraglos wichtigeren Aufgaben im nächsten Kalenderjahr schonen.
Darüber hinaus muss die einmal mehr von Schweinsteiger angeführte Mannschaft überdies auf die verletzungsbedingt entschuldigten Reus, Höwedes und Bellarabi verzichten, während ein Einsatz des leicht angeschlagenen Max Kruse wohl bis zuletzt auf der Kippe steht.