Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Supercup Real Madrid gegen FC Sevilla – Anstoß am Dienstag, den 9. August 2016 um 20:45 Uhr in Trondheim (NOR)
Der europäische Supercup war in den vergangenen beiden Jahren eine rein spanische Angelegenheit gewesen. Auch 2016 stehen sich mit Champions League Sieger Real Madrid und Europa League Serientriumphator FC Sevilla wieder zwei Klubs aus der Primera Division gegenüber.
Diese Endspielpaarung hat es bereits vor zwei Jahren im Supercup gegeben. Damals hatte Real mit 2:0 die Oberhand behalten.
Nur logisch, dass man im Lager der Andalusier nun nach Revanche trachtet – erst recht, nachdem es die dritte Supercup-Niederlage in Serie zu verhindern gilt. Denn auch im vergangenen Jahr war man in einem spektakulären Endspiel am FC Barcelona gescheitert (4:5 n.V.).
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Doch allzu zuversichtlich geben sich die Wettanbieter aber nicht. Mit Siegquoten von mehr als 4,00 wird der FC Sevilla am Dienstag (20:45 Uhr) im Trondheimer Lerkendal Stadion (21.405 Plätze) als krasser Außenseiter auf den Rasen gehen.
Bei Sevilla blieb kein Stein auf dem anderen
Grund dafür ist aber weniger die Tatsache, dass der Gegner mit Real namhafter kaum sein könnte. In erster Linie ist dieses deutliche Ungleichgewicht bei den Quoten auf den personellen Aderlass zurückzuführen, den die Andalusier im Sommer zu verzeichnen hatten.
Neben Wandervogel Ciro Immobile (Lazio) und Fernando Llorente (Swansea) hat der FC Sevilla noch eine Reihe absoluter Führungsspieler verloren: namentlich den zu Schalke abgewanderten Coke, die beiden Spielmacher Éver Banega (Inter) und Grzegorz Krychowiak sowie Kapitän Reyes (Espanyol Barcelona) und Torjäger Kévin Gameiro (Atletico), der während seiner Zeit bei den Sevillistas 67 Treffer und 17 Vorlagen erzielte.
Real gegen FC Sevilla – die Wettquoten im Vergleich
Doch damit nicht genug: Auch Erfolgstrainer Unai Emery hat die Spanier in Richtung Frankreich (Paris SG) verlassen. Als Nachfolger präsentierte der Klub den Chilenen Jorge Sampaoli, der von 2012 bis 2016 das Nationalteam seines Heimatlandes betreute – und das überaus erfolgreich.
Bei der WM in Brasilien stieß Chile unter seiner Führung bis ins Achtelfinale vor, wo man sich dem Gastgeber erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste.
Ein Jahr darauf holte Sampaolis Elf bei der Copa America dann zum ersten Mal in der Landesgeschichte den Titel bei der Copa America. Ein Streit mit dem Verband markierte allerdings das Ende beim Nationalteam.
Auf Klubebene saß der 56-Jährige bislang aber bloß bei südamerikanischen Teams auf der Trainerbank.
Schlagen die Neuen ein?
Gleich bei seiner ersten Station in Europa muss Sampaoli nun ein wahres Wunder bewirken. Denn trotz der zahlreichen Abgänge hegt man bei den Andalusiern nach wie vor hohe Ansprüche.
Um diese erfüllen zu können, müssen die Neuzugänge relativ schnell in die Mannschaft integriert werden. Leichter gesagt als getan – vor allem, nachdem gleich neun neue Spieler unter Vertrag genommen wurden.
Große Namen sind darunter aber nicht zu finden. Als „Königstransfer“ scheint bislang Franco Vázquez von US Palermo auf, der Sevilla rund 15 Millionen Euro kostete.
Hinzu kommen noch Spieler wie Joaquín Correa (Sampdoria), Ganso (Sao Paulo) oder Ex-Bundesliga-Profi Hiroshi Kiyotake (Hannover).
Ob sich die schwerwiegenden Abgänge damit kompensieren lassen, wird sich erst zeigen. Fakt ist aber auch, dass Sportdirektor Ramon Rodriguez Verdejo, kurz Monchi, ein Meister seines Faches ist.
Nicht zuletzt aufgrund dessen Transfer-Gespürs (entdeckte unter anderem Rakitic und Dani Alves) wurde aus dem einstigen Zweitligisten einer der stärksten Vereine Spaniens.
Real ohne Ronaldo und Bale
Die Ergebnisse aus den Testspielen, die von den Sevillistas allesamt gewonnen wurden, wirkten jedenfalls schon überaus vielversprechend und sollten dem Favoriten aus der Hauptstadt eine Warnung sein.
Umso mehr gilt dies, nachdem Real im Supercup-Finale auf einige Stammspieler verzichten wird müssen. So werden nicht nur die beiden Superstars Cristiano Ronaldo und Gareth Bale fehlen, sondern auch Toni Kroos und Pépe, die alle erst vor kurzem aus ihrem EM-Urlaub zurückgekehrt sind.
Hinter den zuletzt angeschlagenen Karim Benzema steht ebenso ein Fragezeichen. „Karim wird das Team begleiten und dann werden wir sehen. Hoffentlich kann er auch spielen”, so Cheftrainer Zinedine Zidane.
Garantiert nicht dabei sind die beiden verletzten Defensivspieler Daniel Carvajal und Fabio Coentrao.

Zinedine Zidane greift nach seinem ersten Supercup-Triumph als Trainer von Real Madrid. (Photo-Credit: GERARD JULIEN / AFP / picturedesk.com)
Der Franzose gibt sich aber ungeachtet der vielen Ausfällen optimistisch: „Das Team ist bereit für den Super Cup.“ Auch, weil sich gegenüber dem Vorjahr personell nicht allzu viel bei den Madrilenen getan hat.
Die Form scheint bei Real bereits zu stimmen: Beim International Champions Cup feierte man zuletzt Siege über Bayern München (1:0) und den FC Chelsea (3:2).
Einzig nennenswerter Transfer: Alvaro Morata, der für rund 30 Millionen Euro von Juventus zurück nach Madrid geholt wurde.
Er wird im Supercup aller Voraussicht nach sein Pflichtspiel-Debüt bei den Galaktischen geben.