Vorschau und Wettquoten Vergleich zum Testspiel 2016 FC Bayern München gegen Manchester City – Anstoß am Mittwoch, den 20. Juli 2016 um 20:30 Uhr
Carlo Ancelotti feiert am Mittwoch seine Premiere „Dahoam“. Erstmals wird der italienische Starcoach an der Seitenlinie der Allianz Arena Platz nehmen und bei einem Heimspiel seines neuen Arbeitgebers Bayern München in der Verantwortung stehen.
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Dabei erwartet ihn allerdings eine denkbar unangenehme Aufgabe. Denn, wie es der Zufall respektive die Klub-Bosse so wollen, trifft Ancelotti bei seinem Debüt im neuen Zuhause ausgerechnet auf Manchester City und Vorgänger Pep Guardiola.
Für ihn selbst stellt dies aber offenbar kein allzu großes Problem dar. Wohl auch, weil sich der sportliche Wert des Testduells mit den Citizens in der aktuellen Frühphase der Saisonvorbereitung in Grenzen hält.
FC Bayern gegen Manchester City – die Wettquoten im Vergleich
Zwei, die sich kennen und schätzen
Abgesehen davon verbindet den Italiener und seinen katalanischen Vorgänger eine langjährige Freundschaft, die in beiderseitiger Wertschätzung und gegenseitigem Wohlwollen zum Ausdruck kommt.
Demzufolge überrascht es kaum, dass Ancelotti auf der Taktiktafel seines neuen Arbeitszimmers Glückwünsche von Guardiola vorfand. „Con tanta stima. In bocca al lupo, Carlo!!“ auf Deutsch, „Mit viel Wertschätzung, viel Glück, Carlo!!“, war darauf zu lesen.
Ancelotti wiederum bedankte sich artig und lobte den nunmehrigen City-Teammanager in den höchsten Tönen: „Mein Freund Guardiola hat hervorragende Arbeit geleistet. Ich folge auf einen fantastischen Trainer“. Ein Revolution, so Ancelotti, brauche daher niemand erwarten.

Kaum weg, und schon wieder da: Ex-Bayerntrainer Pep Guardiola. (Credit: /AFP PHOTO / OLI SCARFF)
Vielmehr gehe es ihm darum, dass er die Arbeit des Spaniers weiterführen und wenn möglich sogar noch etwas besser sein könne.
Sprich: Der Italiener will mit Bayern unbedingt den in der Ära-Guardiola verwehrt gebliebenen Henkelpott holen!
„Jeder will die Champions League gewinnen. Ich will das Maximale erreichen, doch es ist nicht einfach“, machte er bei seiner Vorstellung daraus auch gar keinen Hehl.
Nichtsdestotrotz warnte er davor, von ihm Wunderdinge zu erwarten:
„Ein Trainer kann nicht alles kontrollieren. Ich bin kein Magier, ich bin nur ein Trainer”.
Unterschiede sind dennoch nicht zu überzusehen
Mit Blick auf diese Aussage Ancelottis wird allerdings auch der große Unterschied zwischen den beiden Startrainern offensichtlich:
Während der Italiener den Ruf genießt, die Spieler gerne mal an der langen Leine zu lassen und im Verhältnis zu anderen Entscheidungsträgern im Klub eher als Teamplayer gilt, setzt der bisweilen eigenwillige und detailversessene Spanier auf totale Kontrolle und Professionalität auf allen Ebenen.
Bestes Beispiel: Laut dem Boulevardblatt „Sun“ soll Guardiola die unter Vorgänger Pellegrini noch regelmäßig servierte Kabinen-Pizza gleich nach seiner Ankunft in Manchester vom Speiseplan gestrichen haben…
Bemerkbar macht sich die unterschiedliche Arbeitsauffassung nicht zuletzt auch an der jeweiligen Transferpolitik:
So begnügt sich Ancelotti vorerst mit den von Vereinsseite zur Verfügung gestellten Neuzugängen Mats Hummels und Renato Sanches. Schon mehrmals betonte er, mit dem bestehenden Kader weiterarbeiten und nur bei Bedarf oder besonderen Gelegenheiten noch etwas „tun“ zu wollen.
Dagegen ist Guardiola gerade dabei, den Champions League-Halbfinalisten der Vorsaison nach seinen Vorstellungen umzukrempeln.
Folge: Typische Pep-Spieler (Eigenschaften: wendig, passischer, flink, jung, pflegleicht) wie Ilkay Gündogan, der spanische Flügelflitzer Nolito oder das ukrainische Toptalent Oleksandr Zinchenko wurden geholt.
Nicht ins Anforderungsprofil passende Akteure wie Edin Dzeko und Martin Demichelis werden den Klub dagegen verlassen oder sollen sich, wie Yaya Touré oder Vincent Kompany, auf dem Absprung befinden.
„Wir freuen uns, Pep Guardiola mit seiner neuen Mannschaft so schnell wieder bei uns in München begrüßen zu dürfen!“
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Medien: City auch an Sané dran
In dieser Tonart wird es bei den Engländern wohl auch in den kommenden Wochen weitergehen. Schließlich wurde Guardiolas Einkaufstour längst noch nicht für beendet erklärt.
Im Gegenteil, denn aktuell buhlen die Citizens um Schalkes Super-Youngster Leroy Sané, mit dem britischen Medienberichten zufolge bereits Einigkeit über einen Vierjahresvertrag erzielt wurde. Somit fehlt lediglich noch das „Ja“ der Knappen.
Die wollen ihrem Shootingstar zwar keine Steine in den Weg legen, verlangen jedoch einen stolzen Preis von kolportierten 50 Millionen Euro. Mit Blick auf die Transferaktivitäten der vergangenen Jahre ist jedoch davon auszugehen, dass die neureichen Citizens letzten Endes auch diese Summe bezahlen werden…
Viele Stars sind noch verletzt oder im Urlaub
Bei den Bayern zeichnet sich dieser Tage ebenfalls ein prominenter Wechsel ab: Mario Götze, der nach drei glücklosen Jahren in München das Weite sucht, soll kurz vor einer Unterschrift bei seinem Ex-Klub Borussia Dortmund stehen.
Für die Partie gegen Manchester City wäre er aber ohnehin keine Option gewesen. Grund: der DFB-Nationalspieler befindet sich, wie auch die anderen deutschen EM-Fahrer, Manuel Neuer, Jérome Boateng, Thomas Müller und Joshua Kimmich noch im Urlaub.

Viele Bayern-Stars weilen aktuell noch im Sommerurlaub: So auch Jerome Boateng.
Ebenfalls fehlen werden die ausländischen EURO-Teilnehmer Kingsley Coman, Robert Lewandowski, David Alaba, Renato Sanches und Thiago sowie Copa América-Champion Arturo Vidal und der Brasilianer Douglas Costa (verletzt).
Ganz zu schweigen von Arjen Robben, der sich gleich beim Testspielauftakt am vergangenen Samstag eine Adduktorenverletzung zugezogen hat. Diese wird den bereits im frühjährlichen Saisonendspurt verletzt pausierenden Niederländer erneut für rund sechs Wochen außer Gefecht setzen.
Video: Bevor er verletzt runter musste, trug sich Arjen Robben noch eifrig in die Torschützenliste ein. Hier der Highlights vom Testduell gegen den SV Lippstadt 08! (Quelle: YouTube/FC Bayern München)
Freilich werden aber auch aufseiten der Citizens längst noch noch nicht alle Einsatzkräfte mit an Bord sein. Fans und Fernsehzuschauer (das ZDF überträgt ab 20:15 Uhr live aus der Allianz Arena) dürfen sich daher wohl auf ein sommerliches Wiedersehen in lockerer Atmosphäre gefasst machen…
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